Die heurigen Jubiläumsfeierlichkeiten für Bruckner, Schönberg und Co. sind gerade erst angelaufen, doch in Wien plant man bereits voraus und bindet den Programmstrauß für Strauss. Am Uraufführungsort des „Donauwalzers“, des wohl berühmtesten Stücks des Komponisten, dem Dianabad, stellte Johann-Strauss-Festjahr-Intendant Roland Geyer am Donnerstag die Planungen für das Treiben rund um den Walzerkönig vor – im ausgelassenen Schwimmbecken des mittlerweile stillgelegten Bades.
Drei Programmsäulen
Die Planungen ruhen auf drei zentralen Programmsäulen, die sich „Pur“, „Mix“ und „Off“ nennen. Unter dem Label „Pur“ versammeln sich etwa Vorhaben wie ein Operettenpasticcio mit den Wiener Philharmonikern unter Christian Thielemann am 29. und 30. März im Musikverein. Unter „Mix“ versteht man Projekte wie das immersive Theatervorhaben „Fürstin Ninetta“ der Gruppe Nesterval am 15. Februar im Dianabad.
Und die Schiene „Off“ schließlich hält Ideen bereit wie ab 21. März eine Lichtinstallation im Stadtpark, wo in der Nähe der goldenen Strauss-Statue sieben Frauenfiguren aus Operetten des Komponisten via Augmented Reality zum Leben erweckt werden. Auch das Linzer Ars Electronica Futurelab ist mit von der Partie und will mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) und vier Musikuniversitäten kompositorische Reflexionen über die Musik des Jubilars anheizen. Im November soll das in der Uraufführung einer Strauss’schen „Walzersymphonie“ münden.
Die Festjahr GmbH schreibt aus Gründen der Internationalität und in Absprache mit den Strauss-Nachfahren den Namen des Jahresjubilars mit Doppel-s, also Johann Strauss.
„Wien in Strauss und Braus“
Den wortwörtlichen Anpfiff des Festjahres, das nun unter dem offiziellen Motto „Wien in Strauss und Braus“ stehen wird, übernimmt Puppenmeister Nikolaus Habjan in seiner Nebenprofession als Kunstpfeifer. Am 1. Jänner 2025 mit Schlag Mitternacht läutet er unter dem Titel „Donauwalzer live!“ im Konzerthaus nicht nur das neue, sondern auch das Strauss-Jahr ein. Auch für den Schlusspfiff zeichnet Habjan verantwortlich, gibt es doch am 31. Dezember eine Silvestergala unter dem sprechenden Titel „By(e) Strauss“ im Theater an der Wien.
2025 wird Johann Strauss Jahr in Wien
Personalmangel – Was tun? | ME/CFS-Zahlen steigen wegen Coronavirus | Johann Strauss Jahr | Hilfsprojekt „Nachbar in Not“ für Ukraine | Nachrichtenüberblick | Hinter den Kulissen: Show „Afrika Afrika“ | Premiere: „Luziwuzi" mit Tim Neuwirth/"Conchita Wurst“
Dazwischen sind 60 Projekte an 30 verschiedenen Standorten angesetzt. „Wir spielen nicht jeden Tag, aber wir haben uns vorgenommen, jede Woche eine Premiere herauszubringen“, umriss Geyer die ambitionierten Vorhaben. In Vorfreude zeigte sich auch Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ), die dank „Johann Strauss als möglicher Einstiegsdroge in die Musikwelt dieser Stadt“ neue Kulturabhängige erwartet.