Demonstration Offensive gegen Rechts „Kein Platz für Faschos“ am Freitag, 16. Februar 2024, anl. des Akademikerballs in der Wiener Innenstadt.
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Chronik

Akademikerball: Protest ohne Vorfälle

Am Freitagabend hat der von der FPÖ veranstaltete Akademikerball in der Hofburg stattgefunden. Begleitet wurde er von mehreren Gegendemonstrationen. Es gab deshalb ein Platzverbot. Die Demonstrationen verliefen laut Polizei ohne größere Zwischenfälle.

Die Demonstrierenden hatten sich beim Schottentor versammelt und gegen 17.00 Uhr unter dem Motto „Kein Platz für Faschos“ losgezogen. „Ein rechtsradikales Vernetzungstreffen wollen wir nicht bei uns haben. Dass es in den Prunkräumen der Hofburg stattfindet, stört uns natürlich zusätzlich“, sagte Organisator Axel Magnus. Angemeldet war der Demozug für 200 Personen. Je nach Quelle nahmen etwa zwischen 900 und 3.500 Menschen an der Demo teil.

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Demonstration Offensive gegen Rechts „Kein Platz für Faschos“ am Freitag, 16. Februar 2024, anl. des Akademikerballs in der Wiener Innenstadt.
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Demonstration Offensive gegen Rechts „Kein Platz für Faschos“ am Freitag, 16. Februar 2024, anl. des Akademikerballs in der Wiener Innenstadt.
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Demonstration Offensive gegen Rechts „Kein Platz für Faschos“ am Freitag, 16. Februar 2024, anl. des Akademikerballs in der Wiener Innenstadt.
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Demonstration Offensive gegen Rechts „Kein Platz für Faschos“ am Freitag, 16. Februar 2024, anl. des Akademikerballs in der Wiener Innenstadt.
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Demonstration Offensive gegen Rechts „Kein Platz für Faschos“ am Freitag, 16. Februar 2024, anl. des Akademikerballs in der Wiener Innenstadt.
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Demonstration Offensive gegen Rechts „Kein Platz für Faschos“ am Freitag, 16. Februar 2024, anl. des Akademikerballs in der Wiener Innenstadt.
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Demonstration Offensive gegen Rechts „Kein Platz für Faschos“ am Freitag, 16. Februar 2024, anl. des Akademikerballs in der Wiener Innenstadt.
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Demonstration Offensive gegen Rechts „Kein Platz für Faschos“ am Freitag, 16. Februar 2024, anl. des Akademikerballs in der Wiener Innenstadt.
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Demonstration Offensive gegen Rechts „Kein Platz für Faschos“ am Freitag, 16. Februar 2024, anl. des Akademikerballs am Wiener Stephansplatz
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„Die Kundgebungen verliefen friedlich, es kam zu keinen größeren Zwischenfällen. Nach Beendigung einer angemeldeten Standkundgebung versuchten mehrere kleinere Gruppierungen, Richtung Platzverbot zu gelangen. Dies konnte durch die Einsatzkräfte verhindert werden“, hieß es am späten Freitagabend von der Polizei. Es wurden mehrere Identitätsfeststellungen durchgeführt.

FPÖ Wien taufte Ball um

Der Akademikerball wurde in der Vergangenheit immer wieder von zum Teil heftigen Protesten begleitet. Insbesondere im Jahr 2014 kam es zu zahlreichen Sachbeschädigungen und auch zu einer erheblichen Anzahl an verletzten Demonstranten und Polizisten. In den Jahren danach beruhigte sich die Situation aber deutlich.

Der Unmut richtete sich stets vorwiegend gegen deutsch-nationale Burschenschafter, die bereits seit 1952 die Veranstaltung ausrichteten und prägten. Bis 2012 wurde die Veranstaltung vom Wiener Korporationsring (WKR) organisiert. Nach Differenzen mit der Wiener Hofburg übernahm die FPÖ Wien die Organisation, die ihn dann „Akademikerball“ taufte.

Gromann (ORF) zur Lage rund um den Akademikerball

ORF-Redakteurin Madeleine Gromann meldet sich vom Wiener Stephansplatz, wo der Protestzug der Gegendemonstranten geendet hat.

Auch Lugner und Sellner wieder auf Ball

Die Eröffnungsrede hielt wie schon im Vorjahr FPÖ-Volksanwalt Martin Rosenkranz. Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp hatte für die Demonstranten gegen den Ball wenig freundliche Botschaften übrig. „Wir sind die patriotische Wende, draußen demonstriert das linke Ende.“

Am Ball gesichtet wurden auch Burgenlands Ex-FPÖ-Chef Johann Tschürtz sowie FPÖ-„Urgestein“ Andreas Mölzer. Sein Fernbleiben schon vorab angekündigt hatte FPÖ-Chef Herbert Kickl. Auch EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky blieb dem Event trotz „Superwahljahr“ fern. Hofer, der als Stammgast des Balles gilt, brachte wie schon 2023 Baumeister Richard Lugner mit, dem reger Applaus zuteilwurde – die beiden seien seit dem Bundespräsidentschaftswahlkampf 2016 befreundet, sagte Hofer.

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(v.l.) Richard Lugner und der dritte Nationalratspräsident und Ex-FPÖ-Chef Norbert Hofer am Freitag, 16. Februar 2024, auf dem Weg zum Akademikerball in der Wiener Hofburg.
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Der Dritte Nationalratspräsident und Ex-FPÖ-Chef Norbert Hofer kam mit Richard Lugner zum Ball
Der ehemalige FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache am Freitag, 16. Februar 2024, auf dem Weg zum Akademikerball in der Wiener Hofburg.
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Dem ehemaligen FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache wurde beim Eintreffen mediales Interesse zu Teil
FPÖ – Volksanwalt Walter Rosenkranz und Ballorganisator Udo Guggenbichler am Freitag, 16. Februar 2024, im Rahmen des Akademikerballs in der Wiener Hofburg.
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FPÖ-Volksanwalt Walter Rosenkranz und Ballorganisator Udo Guggenbichler
Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp am Freitag, 16. Februar 2024, auf dem Weg zum Akademikerball in der Wiener Hofburg.
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Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp
Ex-FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus (Mitte) am Freitag, 16. Februar 2024, auf dem Weg zum Akademikerball in der Wiener Hofburg.
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Ex-FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus (Mitte)
Der Wiener FPÖ-Klubchef Maximilian Krauss am Freitag, 16. Februar 2024, auf dem Weg zum Akademikerball in der Wiener Hofburg.
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Wiener FPÖ-Klubchef Maximilian Krauss
Ballorganisator Udo Guggenbichler am Freitag, 16. Februar 2024, im Rahmen des Akademikerballs in der Wiener Hofburg. – FOTO: APA/CHRISTIAN HABERHAUER
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Ballorganisator Udo Guggenbichler
Akademikerball am Freitag, 16. Februar 2024, in der Wiener Hofburg.
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Der Dritte Nationalratspräsident, der sich bei seinem Eintreffen nur wenige Meter neben Sellner den Medien stellte, hatte 2016 im Präsidentschaftswahlkampf mehrmals erklärt, er wolle mit Leuten wie Sellner nichts zu tun haben. „Ich glaube, er ist nicht wegen mir gekommen – und ich bin nicht wegen ihm gekommen“, sagte er auf die Frage, wie er Sellners Teilnahme auf dem Ball sehe.

Strache freute sich auf „wunderbaren eleganten“ Ball

Sellner – der frühere Kopf der vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Identitären Bewegung – stellte sich vor der Hofburg bereitwillig und lange den Medien und erhielt deutlich mehr Aufmerksamkeit als die FPÖ-Prominenz.

Die Kameras auf sich zog bei seinem Eintreffen auch Strache, der in den Jahren vor seinem unfreiwilligen Abgang von der FPÖ-Spitze den Ball mehrmals eröffnet hatte. Er sei mit Freunden da und freue sich auf einen „wunderbaren eleganten“ Ball, sagte er vor Journalisten. Dass das Event ein Vernetzungstreffen Rechtsextremer sei, sei die Meinung von „Antidemokraten“, sagte Strache.