Verkehr

Mit dem Bicibus zur Volksschule

Im Fahrradkonvoi zur Schule statt im Schulbus: Der „Bicibus“, eine preisgekrönte Idee der Radlobby, ist aktuell in vier Stadtteilen unterwegs. Dabei fahren Schulkinder in einer Gruppe und begleitet von Erwachsenen und Polizei gemeinsam mit dem Fahrrad zur Schule.

Es funktioniert wie bei einem Schulbus. Es gibt eine fixe Route, einen Fahrplan, es gibt Stationen, wo Kinder und ihre Begleitung zusteigen bzw. sich der Gruppe anschließen können. Die Idee stammt eigentlich aus Barcelona, in Wien ist der Bicibus seit 2022 unterwegs. In Hernals begann es beispielsweise mit zwei Familien, dann wurden es fünf, aktuell sind es mehr als 50 Kinder und Eltern: „Es macht einen riesen Spaß, und wir fahren das ganze Jahr bei jedem Wetter“, erzählte ein Vater „Wien heute“. Doch es geht nicht nur um den Spaß allein.

Ein Effekt ist etwa die körperliche Aktivierung: „Wir wissen, dass drei von fünf Kindern die täglichen Bewegungseinheiten nicht bekommen“, so ein Beteiligter. Durch solche Gemeinschaften würden Kinder schon früh in einem sicheren Umfeld lernen, mit dem Rad zur Schule zu fahren, heißt es bei der Radlobby. Der Bicibus fördere Gemeinschaft, Selbstständigkeit und Selbstvertrauen der Verkehrsteilnehmer von morgen. Der Bicibus zeige, dass Kinder einen Teil des öffentlichen Straßenraums benötigen, um selbstständig mobil zu sein.

Mit dem „Bici-bus“ sicher in die Schule

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Manche Autofahrer hupen

Geradelt wird im Konvoi, zumeist begleitet von der Polizei, immer von erwachsenen Begleitern. Diese riegeln an Kreuzungen die Straßen ab, damit die Kinder sicher queren können. Zurück bleibt niemand. Die Motivation bei den Kindern ist groß, sei es um sich das Zu-Fuß-gehen zu ersparen, um sportlich in den Tag zu starten oder einfach um mit Freunden in der Gruppe zu radeln.

„Wir dürfen die ganze Straße benützen“, so einer der radelnden Schüler, „aber es gibt immer noch Autofahrer, die hupen. Weil die wollen, dass wir auf die Seite gehen, weil sie da fahren wollen.“ Das bestätigt auch ein Begleiter. 99 Prozent der Autofahrer hätten Verständnis, während ein Prozent laut sei und Probleme mache. Damit sei man in der Gruppe aber „Gott sei Dank“ nur wenig konfrontiert.

Bessere Beherrschung des Fahrrads

Weiter Vorteile der Aktion ist, dass Kinder im morgendlichen Verkehrschaos einer Großstadt ganz nebenbei die Verkehrsregeln lernen. Zudem lernen die Kinder Tag für Tag mehr, ihr Fahrzeug zu beherrschen. Für jede Teilnahme gibt es ein Pickerl. Für die Umsetzung des Bicibus in Wien erhielt die Radlobby Wien den VCÖ-Mobilitätspreis 2023 Österreich in der Kategorie „Kindgerechtes Verkehrssystem“.