Wiener Wurstelprater
ORF.at/Christian Öser
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wirtschaft

Speeddating für Jobs im Prater

Die Sommersaison im Wiener Wurstelprater steht bevor, doch den Betrieben fehlt Personal. Eine Jobbörse sollte Arbeitssuchende und Praterunternehmen zusammenbringen. Im Donauzentrum startet ein Casting für Lehrlinge in technischen Berufen.

13 Praterbetriebe haben mehr als 80 Arbeitsplätze anzubieten. Allein das Schweizerhaus sucht 25 Kellnerinnen und Kellner. Überhaupt werden im Gastronomiebereich dringend auch Betreuer von Imbissständen und Thekenkräfte gesucht. So vielfältig wie die Praterattraktionen selbst ist auch die Liste freier Stellen. Gesucht werden unter anderem auch Schaustellergehilfen, Techniker, Elektriker, Installateure und Mechatroniker.

Speeddating für Jobs im Prater

Von Geisterbahn bis Schweizerhaus, von der Mechatronikerin bis zum Kellner: Im Prater wird dringend Personal gesucht. Vor der Sommersaison müssen noch mehr als 80 Stellen besetzt werden. Der Praterverband und das AMS haben deswegen zu einer Art Speed-Dating eingeladen, um Praterbetriebe und Arbeitssuchende zusammenzubringen.

200 beim Speeddating

Die Jobbörse wird vom Arbeitsmarktservice (AMS) und dem Wiener Praterverband gemeinsam abgehalten. Ziel ist es, Arbeitsuchende und Arbeitskräftesuchende im Rahmen der „Jobbörse“ zusammenzubringen. Dafür lädt das AMS Wien 200 Bewerberinnen und Bewerber ein. Wie beim „Speed Dating“ wechseln die Kandidaten alle sieben Minuten den Tisch und sollen sich bei mindestens drei Betrieben der gewünschten Branche bewerben.

Im besten Fall können bereits vor Ort Jobzusagen gemacht werden. Prater und AMS arbeiten schon länger eng zusammen, Generell werde es aber immer schwieriger, Arbeitskräfte zu finden. Das liege unter anderem daran, dass in der Freizeitbranche auch am Wochenende und abends gearbeitet werden muss, vor allem in den Sommermonaten, so Silvia Lang und Fredo Nemec, Präsidentin un d Vizepräsident des Wiener Praterverbandes.

Willkommenes Instrument der Jobbörse

„Jobbörsen sind ein ausgezeichnetes Instrument, um zeitökonomisch Arbeitskräfte und Unternehmen zusammenzubringen", sprach AMS-Chef Johannes Kopf die spezielle Methode der Vermittlung an. So konnten allein im vergangenen Jahr österreichweit bei Jobbörsen – auch auf digitalem Weg – 6.527 Stellen besetzt werden. Mit zu wenig Mitarbeitern sei es für viele schwierig, das Geschäft am Laufen zu halten.

"Darum organisieren wir jetzt vor Beginn der Sommersaison gemeinsam mit dem AMS-Wien eine „Jobbörse“ im Praterlokal Café Meierei Holzdorfer, um rasch weitere Teammitglieder zu finden“, so der Praterverband. Als idealen Einsteigerjob bezeichnete der Verband den des „Schaustellergehilfen“: „Als Anlernberuf brauche man nur Begeisterung für die Arbeit mitbringen.“

Technikaffine Jugendliche gesucht

Um Vernetzung zwischen Wirtschaft und Interessierten geht es auch von Dienstag bis Freitag im Westfield Donau Zentrum in der Donaustadt. Jugendliche werden für Jobs in den Bereichen Mechatronik, Fahrzeugtechnik und Metalltechnik gesucht. Dabei sollen vor allem Mädchen für technische Berufe begeistert werden. Interessierte können selbst probieren, ob ein geeigneter Job angeboten wird. „Wenn ja, gibt’s den direkten Draht zum Ausbildungsbetrieb inklusive“, so Maria Smodics-Neumann, Spartenobfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk der Wirtschaftskammer Wien.

Zur Eröffnung war am Dienstag ein 2,5-Meter großer KI-gesteuerter Roboter im Einsatz, weitere Shows sind täglich um 16.00 Uhr vorgesehen. Ende Jänner haben Wiener Betriebe 14.796 Lehrlinge ausgebildet, im Vergleich zum Vorjar ist das ein Anstieg um vier Prozent. Ein Drittel der Lehrlinge entfällt auf die Sparte Gewerbe und Handwerk. 900 Jugendliche werden derzeit zu Kfz-Technikern ausgebildet, darunter sind 32 Frauen.