Das Wiener Rathaus mit frisch Sanierter Fassade fotografiert am Donnerstag, 21. September 2023.
APA/ROLAND SCHLAGER
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Politik

Wien ist nächste Demokratiehauptstadt

Wien ist ab Oktober 2024 die „Europäische Demokratiehauptstadt“. Aufgabe wird es sein, Maßnahmen zu setzen, um Demokratie zu stärken. Diese reichen vom Computerspiel bis hin zu einer Konferenz der Bürgermeister.

In Wien werden ab Oktober zahlreiche Veranstaltungen im Zeichen des Titels stehen. So werden unter dem Motto „Truth, Lies and Democracy“ Videospiele entwickelt, die dem Kampf gegen die Verbreitung von „Fake News“ gewidmet sind. Das Format richtet sich an die europäische Gaming-Community.

Auch internationale Veranstaltungen sind geplant. Angekündigt wurde etwa eine Konferenz, an der unter anderen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus ganz Europa teilnehmen werden. Auch die Vergabe von „Innovation in Politics Awards“ ist vorgesehen. Mit ihnen werden innovative politische Projekte aus ganz Europa ausgezeichnet.

Wien ist nächste Demokratiehauptstadt

Wien ist ab Herbst ein Jahr lang die „Europäische Demokratiehauptstadt“ – gewählt von einer 4.000-köpfigen Jury aus 47 Ländern. Die Trophäe dazu ist heute von der Vizebürgermeisterin der Vorgängerstadt Barcelona übergeben worden.

Wien folgt Barcelona

Wien ist nach Barcelona erst die zweite Stadt, die den von der gemeinnützigen Non-Profit-Organisation European Capital of Democracy vergebenen Titel erhält. Wien wurde nach einer ersten Evaluierung durch Fachleute durch ein europaweites Onlinevoting ausgewählt. Dabei trat Wien gegen Städte wie Bratislava, Leipzig, Danzig und Izmir an.

Gemeinsames Stärken der Demokratie

„Wir erleben derzeit weltweit, dass demokratische Errungenschaften nicht selbstverständlich sind. Populistische Kräfte wollen die Gesellschaft spalten und versuchen die Demokratie auszuhöhlen“, hieß es in einer Aussendung von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Auch der zuständige Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) betonte, dass mehr Demokratie ein „zentrales politisches Anliegen der Wiener Stadtregierung“ sei. Alle, die sich für mehr Demokratie einsetzen wollten, seien eingeladen, das Demokratiejahr mitzugestalten.

Die Vizebürgermeisterin der ersten Demokratiehauptstadt Barcelona, Maria Eugenia Gay, verwies darauf, dass es sich bei Städten um jene Verwaltungsebene handelt, die den Bürgerinnen und Bürgern am nächsten sei. „Man kann ohne jeden Zweifel sagen, dass Städte die Vorreiterinnen der Demokratie sind. Gerade deshalb müssen Städte mit einem integrativen Ansatz arbeiten, der auf Vielfalt, Respekt und Schutz basiert.“