Soziales

Ein Lichtermeer für die Ukraine

Zu einem „Marathon der Hilfe“ hat am frühen Donnerstagabend der Wiener Caritas-Direktor Klaus Schwertner aufgerufen. Auf dem Stephansplatz hatten Hunderte Menschen bei einer Solidaritätskundgebung für die Ukraine ein Lichtermeer entfacht.

Laut einer groben Schätzung der Polizei waren es 300 Teilnehmende, aufgrund der Fluktuation ist aber eine tatsächliche Zahl schwer festzumachen. Nach bisher 728 Tagen Krieg in der Ukraine sei anhaltende Solidarität von großer Bedeutung, so Schwertner: „Seit Beginn des Angriffskriegs appellieren wir an die Menschen in Österreich: Das ist kein Sprint, sondern ein Marathon der Hilfe, den Europa hier laufen muss. Unsere Hilfe muss weitergehen und einen langen Atem haben! Vor allem für die Millionen Kinder, deren Kindheit durch den Krieg geraubt wird (…) Bitte lassen wir unsere Nachbarinnen und Nachbarn weiterhin nicht im Stich!“.

Mit dem Lichtermeer wollte die Caritas ein Zeichen der Hoffnung setzen. Tausende Kerzen würden ein Zeichen der Verbundenheit sein, ein Versprechen, mit der Hilfe nicht nachzulassen. Jede Spende ermögliche es, Hilfe zu leisten: „Je mehr Menschen unsere Hilfe mittragen, umso mehr Hilfe können wir möglich machen“, sagte Schwertner.

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VERANSTALTUNG CARITAS DER ERZDIÖZESE WIEN „728 TAGE KRIEG. LICHTERMEER F†R DIE KINDER IN DER UKRAINE“
APA/GEORG HOCHMUTH
VERANSTALTUNG CARITAS DER ERZDIÖZESE WIEN „728 TAGE KRIEG. LICHTERMEER F†R DIE KINDER IN DER UKRAINE“
APA/GEORG HOCHMUTH
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APA/GEORG HOCHMUTH
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APA/GEORG HOCHMUTH
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APA/GEORG HOCHMUTH
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APA/GEORG HOCHMUTH

500 Tonnen Hilfsgüter der Caritas Österreich

Selbst nach fast zwei Jahren ist kein Ende des Krieges in Sicht. 17,6 Millionen Menschen sind laut Caritas auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Hilfe des Caritas-Netzwerks habe bisher vier Millionen Menschen in der Ukraine erreicht. 500 Tonnen Hilfsgüter der Caritas Österreich wurden in die Ukraine geliefert. 240.000 Menschen konnten dadurch konkret unterstützt werden, "und diese Hilfe muss weitergehen“, betonte Caritas-Vizepräsident Alexander Bodmann.

Auch wenn der Krieg in der Ukraine zuletzt aus den Schlagzeilen verdrängt worden sei, der Krieg tobe mit unverminderter Brutalität weiter. Rund elf Millionen Menschen in der Ukraine hätten derzeit keine sichere Unterkunft und etwa 14,5 Millionen keinen Zugang zu medizinischer Versorgung und psychosozialer Unterstützung.

Spezielle sichere Orte für Kinder

Ein spezieller Aspekt der Caritas-Hilfe ist auf Kinder konzentriert. Mehr als vier Millionen Kinder wurden bis heute durch die anhaltenden Kämpfe gewaltsam vertrieben. Viele dieser Kinder haben ihre Familie verloren, sind schwer traumatisiert und auf psychosoziale Unterstützung angewiesen. Dank Unterstützung aus Österreich konnte die Caritas gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen an Ort und Stelle 250.000 Kinder in der Ukraine mit ihrer Hilfe erreichen.

VERANSTALTUNG CARITAS DER ERZDIÖZESE WIEN „728 TAGE KRIEG. LICHTERMEER F†R DIE KINDER IN DER UKRAINE“
APA/GEORG HOCHMUTH
Kerzen umrahmen ein Herz für die Ukraine

Um diesen Kindern ein gewisses Maß an Normalität zu ermöglichen, errichtete die Caritas im ersten Jahr der Hilfe 13 „Child Friendly Spaces“. Das sind Orte, an denen Psychologen und Psychologinnen sowie Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen den Kindern ermöglichen, inmitten der Kriegswirren einfach wieder einmal Kind zu sein.

Hilfe der Caritas an vielen Orten

Neben der Hilfe in der Ukraine unterstützt die Caritas Österreich auch Hilfsprojekte in den Nachbarländern. So konnten in Moldawien knapp 13.000 geflüchtete Menschen aus der Ukraine erreicht werden. Doch Kriege und bewaffnete Auseinandersetzungen gibt es weltweit. Kurz vor dem zweiten Jahrestag des russischen Angriffs richte sich der Blick auf die Ukraine. „Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht gleichzeitig an vielen anderen Orten, an denen die Caritas im Einsatz ist, helfen. Unsere Unterstützung wird an vielen Orten dringend gebraucht“, sagte Schwertner.