Händewaschen in Ukraine
Global 2000/ORF
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Soziales

Hilfe für Ukraine und die Ukrainer

Unter dem Krieg in der Ukraine leiden auch Millionen von Kindern. Aber über 50.000 von ihnen haben die Umweltschutzorganisation Global 2000 und die Stadt Wien mit Spenden- und Fördergeldern helfen können.

Es mag nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein, aber trotzdem eine große Hilfe: Wasseraufbereitungsanlagen im Kriegsgebiet, wo Trinkwasser Mangelware ist. Anlagen, die von Global 2000 mithilfe von Förderungen der Stadt Wien errichtet werden, die schon lange solche Anlagen in der Ukraine finanziert. In diesem Jahr beträgt die Förderung 49.000 Euro: In den vergangenen Jahren sei durch die Hilfe Wiens Trinkwasser für 160.000 Personen wiederaufbereitet worden. Jetzt kommen zwölf zu den in 112 Anlagen dazu.

Enge Zusammenarbeit mit Pflegefamilien

Seit zwei Jahren werden speziell Kinder und Familien in der Ukraine mit Spenden von Wien aus unterstützt: „Wir arbeiten jetzt mit vielen Pflegefamilien zusammen (…), die auch viele Kinder haben und die halt täglichen Bedarf an Lebensmitteln, Medikamenten, psychologischer Unterstützung usw. haben“, so die Ukraine-Projektleiterin von Global 2000, Juliana Matusova. Mit rund 300.000 Euro an Spendengeld und Hilfstransporten sei in den vergangenen zwei Jahren geholfen worden.

Wasseraufbereitung in der Ukraine

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Die Leiterin des Global 2000 Büros in Kharkiv, Yulia Konotoptseva, ergänzte, dass auch psychologische Hilfe geleistet werde. Dafür wäre gut und wichtig, nicht nur zu spenden, sondern auch Solidarität zu zeigen, „weil es ist gut für die Kinder, zu wissen, dass man auch in einem anderen Land an sie denkt“.

Ludwig sagt weitere Hilfe zu

Besonders schwer kranke Kinder leiden im Krieg. Die Krankenhäuser sind auf Hilfslieferungen angewiesen. So versorgt Global 2000 ein Kinderkrankenhaus mit medizinischen Geräten und Medikamenten. Krebskranken Kindern wird manchmal auch ganz individuell geholfen. So wurde der an Leukämie erkrankte Denys in Wien behandelt, der Achtjährige gilt als geheilt.

Weitere Hilfe für die Ukraine ist nötig. Bürgermeister Michael Ludwig versicherte am Donnerstag, dass Wien auch in Zukunft den Menschen in der Ukraine zur Seite stehen werde. Hilfe brauchen aber nicht nur Menschen in der Ukraine, sondern auch jene, die vor dem Krieg nach Wien geflüchtet sind. Ideen dazu, wie diese Hilfe an zwei Orten funktionieren könnte, hat etwa der Unternehmensberater und Präsident des Vereins „All for Ukraine – Hilfe für die Ukraine“, Cornelius Granig.

„25.000 warten auf Prothesen“

Ein großes Projekt in der Ukraine betreffe die Opfer von Landminen, sagte Granig im „Wien heute“-Gespräch. In der Gegend von Kiew seien etwa die Friedhöfe vermint worden, Kinderspielplätze vermint worden, Wälder vermint worden. Rund 25.000 Menschen in der Ukraine warten auf ein oder zwei neue Beine, all denen müsse geholfen werden: „Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll.“

Ein anderes Projekt betreffe Menschen aus der Ukraine in Wien. Sie seien froh, in Wien so gut aufgenommen worden zu sein. Das Problem sei, dass sie hier arbeiten wollen, aber nicht können. Dabei wären „unglaublich qualifizierte“ Menschen darunter. Ein Bereich sei etwa der der Pflege, wo es rund 500 ausgebildete Krankenschwestern und Pfleger unter den Ukrainern gebe: „Ich glaube, man muss den Menschen hier im Arbeitsmarkt eine Chance geben, dass sie auch mit einem Deutsch, das noch nicht so gut ist, beginnen“, so Granig.

Granig sprach auch über das große Solidaritätskonzert in der Wiener Stadthalle Mittwochabend. Es sei ein Abend der großen Emotionen gewesen. Ziel sei es gewesen, die aus der Ukraine geflüchteten Menschen bei einem Konzert zu versammeln, ihnen Gelegenheit zu geben, ihre größten Popstars zu hören, ohne Eintritt dafür zahlen zu müssen. Und einige Menschen hätten geschrieben, sie hätten sich wie zu Hause gefühlt.