In Wien versammelten sich Demonstrierende ab 16.00 Uhr beim Maria-Theresien-Platz. Gegen 18.00 Uhr ging die Kundgebung in ein Lichtermeer vor dem Parlament mit laut APA-Schätzung rund 800 Menschen über.
„Fridays for Future“-Sprecherin Laila Kriechbaum rief dazu auf, ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und rechte Hetze in Österreich zu setzen und für die Demokratie einzustehen. Im anstehenden Superwahljahr stehe man vor einem „entscheidenden Kipppunkt“. „Wir müssen dieses Jahr den Wahlzettel in die Hand nehmen.“
Barbara Wakolbinger (ORF) von der Demo gegen rechts in Wien
Appelle an Parteien
Dabei dürfe es „keine Koalitionen mit menschenverachtenden Rechtsextremen geben“, so Kriechbaum. Explizit nannte sie die FPÖ unter Obmann Herbert Kickl. Die anderen Parteien wiederum dürften den Rechtsruck nicht mit einem Nach-rechts-Rutschen bekämpfen. Der Schauspieler Cornelius Obonya konterte den Ruf nach einer „Remigration“ von Ausländern bzw. im Ausland Geborenen mit einem: „Es schadet nicht, sich selbst einmal in ein Gehirn zu deportieren.“ Für den 23. März kündigten die Veranstalter eine Großkundgebung an.
Kundgebungen an mehr als 30 Orten
An mehr als 30 Orten im ganzen Land sollten auf Initiative von „Fridays for Future“ Lichter vor Gemeindeämtern, Rathäusern und Wahrzeichen entzündet werden. Neben zahlreichen Aktionen in kleineren Gemeinden gab es auch Kundgebungen in den Landeshauptstädten Linz, Salzburg, Innsbruck, St. Pölten und Wien. Es gehe darum, „Stärke in der Breite zu zeigen“, hieß es im Vorfeld.
Auslöser für die Initiative „Demokratie verteidigen!“ waren Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen von Rechtsextremisten im November in Deutschland, an dem unter anderem AfD-Politiker sowie der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, teilgenommen hatten. Dabei wurde laut dem Bericht über Pläne für Massendeportationen von Millionen Menschen gesprochen.