Erika Pluhar.
APA/Rolf Vennenbernd
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Erika Pluhar: Werkschau zum 85. Geburtstag

Sie ist im Laufe ihres Lebens vieles gewesen: Burgschauspielerin, Sängerin, Filmemacherin, Autorin und Regisseurin. Heute feiert Erika Pluhar ihren 85. Geburtstag – mit einer Gala im Metro Kinokulturhaus inklusive Werk- und Rückschau auf ihr Leben.

„Als eine von wenigen Künstlerinnen hat sie es geschafft, dass man sie hierzulande respektvoll ‚die‘ nennt: Erika Pluhar, ‚die‘ Pluhar nämlich“, würdigt das Metro Kinokulturhaus die Jubilarin. „Eine, die auch in politischen Fragen ihren Mund aufmacht und ganz klar Position bezieht, weshalb sie auch als moralische Instanz gilt.“ Ihre Filme sind bis 10. April im Metro Kinokulturhaus zu sehen.

Schauspielkarriere am Burgtheater

Erika Pluhar wurde am 28. Februar 1939 in Wien geboren. Ihre Schauspielkarriere führte sie zunächst vom Max Reinhardt-Seminar zum Burgtheater. Große Erfolge feierte sie etwa mit dem szenischen Monolog „Eine gebrochene Frau“ (1982) nach Simone de Beauvoir und in der Hauptrolle von Lars Noréns „Dämonen“ (1985). Mit ihrem 60. Geburtstag verließ Pluhar das Burgtheater mit den Worten „Ich wünsche diesem Theater das Beste. Lebt wohl.“

Sendungshinweis

  • „Im Gespräch“ mit Erika Pluhar, 1. März 2024, 16.05 Uhr auf Ö1
  • „Orte der Kindheit“, 3. März 2024, 9.05 Uhr auf ORF 2

Mitte der 70-er Jahre begann Pluhar auch eine Karriere als Chansonsängerin. Zu Beginn sang sie dabei vor allem Lieder ihres zweiten Ehemanns, Andre Heller, danach fing sie an, auch eigene Lieder zu schreiben. Musikalisch arbeitete Erika Pluhar vor allem eng mit dem gebürtigen Bulgaren Peter Marinoff, dem portugiesischen Komponisten und Pianisten Antonio D’Almeida und dem österreichischen Gitarristen und Komponisten Klaus Trabitsch zusammen.

Pluhars Karriere auf der Kinoleinwand

Das Verlassen des Burgtheaters bedeutete für Pluhar keineswegs die Abkehr von der Schauspielerei. Schon bald eroberte sie auch die Kinoleinwand. Der große Durchbruch gelang 1968 in Helmut Käutners Verfilmung von „Bel ami“. Ab da bekam sie sogar Angebote von Hollywood, von denen sie jedoch zwei ausgeschlagen haben soll.

Stattdessen begann sie, als Drehbuchautorin und Regisseurin zu arbeiten. Mit dem TV-Streifen „Marafona – Ein Film über das Lieben“, bei dem sie für Buch und Regie verantwortlich war, debütierte sie 2001 auch als Co-Produzentin. Mit ihrem Enkel Ignaz drehte sie den Film „Sahara in mir“ über die erste Konfrontation des jungen Mannes mit seinen Wurzeln bei den Sahauris in der Westsahara. Danach folgten viele weitere Filme oder Dokumentationen.

Fotostrecke mit 16 Bildern

Erika Pluhar 1980.
APA/Hans Dürrwald
Erika Pluhar im Jahr 1980
Erika Pluhar mit ihrem Buch „Matildas Erfindungen“ 1999.
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Erika Pluhar mit ihrem ersten Roman „Matildas Erfindungen“ 1999
Erika Pluhar 1999
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Erika Pluhar 1999
Erika Pluhar rund um ihren 70. Geburtstag.
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Erika Pluhar mit 70
Erika Pluhar im Rahmen eines Interviews 2019.
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Erika Pluhar ist Sängerin, Schauspielerin, Autorin und Filmemacherin
Romy-Gala 2019: Erika Pluhar mit Romy-Trophäe
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Erika Pluhar bei der Romy-Gala 2019
Romy-Gala 2019: Erika Pluhar mit Romy-Trophäe und Adi Hirschal
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Erika Pluhar mit Adi Hirschal
Erika Pluhar auf Romy-Gala 2019.
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Erika Pluhar auf der Romy-Gala 2019
Erika Pluhar und  Band MoZuluArt.
Erika Pluhar/Christina Häusler
Erika Pluhar und Band MoZuluArt
Erika Pluhar mit einer Band auf einer Bühne.
Erika Pluhar/Andreas Müller
Erika Pluhar hat bei verschiedenen Musikprojekten mitgewirkt
Erika Pluhar und Monika Stadler mit einer Harfe.
Erika Pluhar/Evelin Frerk
Pluhar und Harfenistin Monika Stadler
Erika Pluhar sitzt an einem Tisch.
Erika Pluhar/Richard Pobaschnig
Pluhar wird heuer 85
Erika Pluhar und Adi Hirschal singen.
Erika Pluhar/Gerhard Maly
Erika Pluhar und Adi Hirschal singen gemeinsam
Erika Pluhar und Adi Hirschal singen.
Erika Pluhar/Gerhard Maly
Erika Pluhar.
Erika Pluhar/Lukas Beck
Erika Pluhar feiert ihren Geburtstag mit einem Fest im Metro Kinokulturhaus
Erika Pluhar in Nahaufnahme.
Erika Pluhar/Richard Pobaschnig
Erika Pluhar wurde am 28. Februar 1939 in Wien geboren

Zahlreiche Bücher geschrieben

1981 begann Pluhars Karriere als Autorin. Nach Tagebuchaufzeichnungen und autobiografischen Büchern erschien 1999 der erste rein fiktive Roman, „Matildas Erfindungen“. In „Verzeihen Sie, ist das hier schon die Endstation?“ (2001) verarbeitete sie ebenso wie in „Anna – Eine Kindheit“ (2018) den frühen Tod ihrer an den Folgen eines Asthmaanfalls gestorbenen Tochter Anna. An die zwei Dutzend Bücher hat Erika Pluhar bisher geschrieben, zuletzt erzählte sie im Vorjahr in „Gitti“ die Kindheit der Schwester nach.

Mit der großformatigen Bildbiografie „Trotzdem“ gibt sie noch einmal Einblicke in ihren vielfältigen Lebensweg und zeigt bisher unbekannte Fotos aus ihrem Privatarchiv. Darin trennt sie ihre zahlreichen „Rollen“ in einzelne Kapitel auf und blickt – mit kurzen Texten aus Liedern und Notizen – hinter die Kulissen ihrer Zeit als Schauspielerin, Musikerin aber auch Privatperson. Vorangestellt ist – titelgebend – der Text des 1981 erschienenen Liedes „Trotzdem“.