AUA-Mitarbeiter vor Beginn einer Betriebsversammlung des Betriebsrates Bord und der Gewerkschaft
APA/Robert Jäger
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Wirtschaft

Warnstreik bei AUA: 138 Flüge gestrichen

Die Betriebsversammlung des fliegenden Personals der Austrian Airlines (AUA) hat am Freitag überraschend einen Warnstreik bis 17.00 Uhr beschlossen – der pünktlich beendet wurde. Insgesamt fielen laut AUA 138 Flüge aus. Am 8. März gibt es erneut eine Versammlung.

Aufgrund der Betriebsversammlung am Freitagvormittag musste die AUA zunächst 112 Flüge streichen, durch den Warnstreik kamen dann laut dem Unternehmen noch einmal 26 Flüge dazu. Weitere Flüge würden auf nach 17.00 Uhr verschoben. Waren am Vormittag 12.000 Passagierinnen und Passagiere betroffen, seien dann durch den Warnstreik 3.500 dazu gekommen.

Da es nun auch kurzfristig zu Flugplan-Änderungen kommen kann, bittet die AUA ihre Kundinnen und Kunden, den Flugstatus online zu überprüfen. Alle, die über ein Reisebüro gebucht haben, mögen bitte dieses kontaktieren.

AUA-Mitarbeiter vor Beginn einer Betriebsversammlung des Betriebsrates Bord und der Gewerkschaft
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Nach acht Verhandlungsrunden gibt es noch kein Ergebnis

AUA will bei Angebot nachbessern

Grund für den Streik seien die stockenden Kollektivvertragsverhandlungen und die „sehr schlechte Bezahlung“ innerhalb der Lufthansa-Gruppe, so der Vorsitzender des vida-Fachbereichs Luftfahrt, Daniel Liebhart.

Von Seiten der AUA hieß es, man habe sich beim ursprünglichen Angebot an der Jahresinflation im Euro-Raum von 4,5 Prozent orientiert, sei aber bereit auf die rollierende Teuerung in Österreich von 6,6 Prozent (von März 2023 bis Februar 2024) aufzustocken, wenn es auch von Seiten der Gewerkschaft vida Bewegung gibt. Gemeint seien dabei beispielsweise eine Verlängerung der Laufzeit der Kollektivvertrags-Vereinbarung, Einmalzahlungen oder eine Erhöhung der Erfolgsbeteiligung.

„Statt am eigenen Ast der AUA-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter zu sägen, wäre es wohl klüger, auf den Verhandlungstisch zurückzukehren und hier eine tragfähige Lösung zu suchen“, so der WKÖ-Obmann der Berufsgruppe Luftfahrt, Günther Ofner, in einer Aussendung. Die Forderung der vida hingegen würde, unter Einberechnung eines weiteren Entgegenkommens wie etwa bei Freizeitregelungen, für einige Gehaltsstufen Gehaltssprünge von 40 Prozent bringen, warnte die AUA.

Weitere Betriebsversammlung am 8. März

Ganz anders sieht das die Gewerkschaft. Nach acht Verhandlungsrunden sei noch immer kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt worden, kritisierte vida-Gewerkschafter Liebhart zuletzt. Nach einem sehr guten wirtschaftlichen Jahr für die gesamte Luftfahrtbranche und einer kräftigen Anhebung der Ticketpreise müssten auch die Beschäftigten profitieren.

„Es ist nur fair, wenn die Erlöse aus den Preiserhöhungen nicht nur zur Gewinnmaximierung verwendet werden, sondern sich auch in guten Gehaltserhöhungen manifestieren“, so Liebhart. Für nächsten Freitag, 8. März, ist ab 09.00 Uhr eine weitere AUA-Betriebsversammlung geplant. Davor sei noch eine KV-Verhandlungsrunde anvisiert, hieß es von der Gewerkschaft.