Ein Frosch auf der Straße.
dpa-Zentralbild/Patrick Pleul
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Umwelt

Frühe Amphibien-Wanderung: Hilfe gesucht

Wegen des warmen Februars bewegen sich Amphibien wie Kröten oder Frösche heuer früher zu ihren Laichplätzen. Hierfür müssen sie vor allem in Wien oft Straßen überqueren. Damit sie dabei nicht überfahren werden, sucht der Naturschutzbund freiwillige Helferinnen und Helfer.

Zweistellige Temperaturen und das seit Anfang Februar – das milde Wetter beeinflusst nicht nur die Menschen und die Natur, sondern auch die Tiere. Amphibien beispielsweise beginnen heuer ungewöhnlich früh mit ihrer Wanderung zu den Laichgewässern. Dort pflanzen sie sich fort oder legen ihre Larven und Eier direkt im Wasser ab. „Das Problem, ist, dass sie dabei leider oft stark befahrene Straßen überqueren müssen“, erzählte Anna Loupal vom Naturschutzbund im Radio-Wien-Interview. Das führe zu hohen Todeszahlen unter den Amphibien.

Schutz durch spezielle Kübel am Boden

Um die Tiere zu schützen, wurden an entsprechenden Orten in Wien Schutzzäune errichtet. Diese seien etwa kniehoch und zumeist aus Holz oder Kunststoff, erklärte Loupal. Außerdem seien zusätzlich Kübel im Boden nahe der Straße eingegraben. „Wenn die Tiere nun auf die Straße zuwandern, stoßen sie am Zaun an und wandern daran entlang, bis sie in diese Kübel hineinfallen.“

Eine Hand lässt einen Frosch wieder im Laub los.
APA/dpa/Frank Rumpenhorst
Die Amphibien sind meistens zwischen Februar und Mai unterwegs zu den Laichplätzen

Das Leeren dieser Kübel übernehmen freiwillige Helferinnen und Helfer, welche die Frösche und andere Amphibien sicher über die Straße bringen. „Leider bewegen sich die Tiere zu Zeiten und Wetterbedingungen, die für die Menschen eher ungemütlich sind“, erklärte Loupal. Besonders bei Regen und leichten Plusgraden sind laut Naturschutzbund viele Tiere unterwegs.

Viele Strecken in Penzing

Die meisten Einsatzgebiete sind in Wien in Penzing (Mauerbachstraße, Schottenhof, Mooswiesengasse, Steinböckengasse). Aber auch für Hernals (Hanslteich), Floridsdorf (Magdalenenhofteich) und Simmering (Simmeringer Haide) werden Freiwillige gesucht.

Interessierte können sich über die Website des Naturschutzbundes für eine gewünschte Strecke anmelden. Bei einem Einschulungstermin lernt man, worauf bei der Amphibienrettung geachtet werden muss, dann kann die Tierrettung auch schon beginnen. Dafür gibt es Frühschichten ab 7.00 Uhr beziehungsweise Abendschichten ab 18.00 Uhr.

Bei neuen Strecken händisches Abfangen

Bei Strecken, an denen das Ausmaß der Wanderaktivität noch nicht bekannt ist und noch keine Kübel aufgestellt wurden, würden die Tiere mitunter auch händisch abgefangen. Dabei würden die Streckenbetreuerinnen und -betreuer zur Zeit der Dämmerung entlang des Straßenrandes entlanggehen und die Tiere, die über die Straße gelangen möchten, aufsammeln, so der Naturschutzbund.

Eine weitere Möglichkeit, wie den Tieren geholfen werden kann, seien permanente Tunnelanlagen unter der Straße. Dies würde zwar keine große Bearbeitung durch Menschen erfordern, allerdings sei die Anschaffung sehr teuer.