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Bildung

Kinder-Workshop für Handys und Tablets

Inhalte auf Handys und Tablets sind für Kinder nicht immer altersgemäß , vor allem was Social Media und Videospiele betrifft. In einem Workshop der Bildungsdirektion lernen Volksschulkinder den Umgang mit Geräten, beim Zugang zu Inhalten sind die Eltern gefragt.

Die Workshops mit externen Trainern dauern eineinhalb Stunden und finden im BildungsHub der Bildungsdirektion statt. Knapp 100 Klassen haben sich dafür bereits angemeldet, nach einer Woche waren die Workshops laut Bildungsdirektion ausgebucht.

In den Veranstaltungen geht es um das handwerkliche Können, etwa am Montag für Kinder einer Volksschulklasse aus dem Bildungscampus Attemsgasse. Sie verwenden seit der ersten Klasse im Unterricht ein I-Pad im Unterricht und kennen sich schon relativ gut aus damit, so Lehrerin Melanie Ritter in „Wien heute“: „Am Anfang war es natürlich etwas schwieriger, weil es für die Kinder direkt aus dem Kindergarten schon eine Umstellung war. Aber es hat schnell geklappt und auch gut funktioniert.“

Volksschul-Workshop: Richtig Umgang mit Social Media

Tiktok, Instagram oder Fortnite – egal ob Social Media oder Videospiele – vieles, was auf den Handys von Kindern installiert ist, ist nicht altersgemäß. Umso wichtiger ist es, den Umgang damit zu erlernen oder als Eltern zu reglementieren.

Eltern bei Inhalten gefragt

Der handwerkliche Umgang mit den Geräten wird gezeigt, beim Inhalt geht es aber oft um die größere Herausforderung. Denn in der Schule sind manche Seiten gesperrt, in der Freizeit aber nicht. „Man kann nicht darauf vertrauen, dass das Kind selbstständig entscheiden kann ob ein Inhalt passt oder nicht“, so Workshop-Leiter Patrick Thalhammer.

Viele Kinder berichten in der Schule von Inhalten, die sie aus TikTok oder Instagram kennen – auch wenn diese Plattformen in Österreich erst ab 13 Jahren freigegeben sind. Zwar gäbe es auch Kurse wie „Safer Internet“, bei denen Kinder oder auch Eltern auf die Gefahren aufmerksam gemacht werden. Laut Thalhammer müssten die Geräte für Kinder „von Anfang an so eingestellt sein, dass das Gerät nicht wie ein Erwachsenen-Gerät konfiguriert ist“.

Bei Eltern sieht der Experte noch viele Wissenslücken. „Ich kann genau definieren, wie viel Zeit hat das Kind zur Verfügung. Ich kann Webseiten blockieren und ausblenden. Ich muss dafür kein Geld ausgeben. Ich kann mir das alles anschauen und aneignen innerhalb kurzer Zeit aber ich muss lesen und googeln“, so Thalhammer.

Verantwortungsvoller Umgang mit neuer Technologie

„Wir setzen in der Digitalisierung dort an, wo Kinder bereits stehen und bauen auf ihrem vorhandenen Wissen auf. Kritisch zu sein, Medienkompetenz zu entwickeln und dabei verantwortungsvoll mit neuen Technologie umzugehen, sind wichtige Kompetenzen", so Bildungsdirektor Heinrich Himmer in einer Stellungnahme.

Ein weiterer Schritt ist das Programm „Cody21“, bei dem Kinder über Künstliche Intelligenz lernen oder erste Schritte in Programmiersprachen unternehmen. Die Videos sollen den gesamten digitalen Unterricht abdecken, die Cody-Folgen sind zeitlich an die Volksschulstunden angepasst.