Das Schild über dem Eingang des Aids-Hilfe-Hauses
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Gesundheit

Wien plant Zentrum für sexuelle Gesundheit

Wien soll ein Zentrum für sexuelle Gesundheit bekommen. Errichtet wird es am Standort der Aids Hilfe Wien in Mariahilf. Es soll eine zentrale Anlaufstelle für Menschen mit Erkrankungen und Anliegen im Bereich ihrer sexuellen Gesundheit werden.

Sendungshinweis:

Wien heute, 19.00 Uhr, ORF 2

Der Zugang soll niederschwellig sein und die ambulante Versorgung von Menschen mit sexuell übertragbaren Infektionen ergänzen. Bislang wurden Leistungen wie Tests und die medizinische Versorgung von Menschen mit sexuell übertragbaren Infektionen wie etwa HIV, Chlamydien, Gonorrhoe und Syphilis sowohl im Spital als auch im niedergelassenen Bereich erbracht. Das neue Zentrum am Mariahilfer Gürtel soll diese Leistungen bündeln und ergänzen.

Neue Anlaufstelle soll Spitäler entlasten

Dabei wird das medizinische Spektrum von der Prävention über die Testung bis hin zur Therapie sexuell übertragbarer Erkrankungen reichen. Eine zeitnahe Diagnose und der schnelle Beginn von Therapien ist besonders bei sexuell übertragbaren Infektionen wichtig, um Infektionsketten effektiv zu unterbrechen.

Wien plant Zentrum für sexuelle Gesundheit

Wien soll ein Zentrum für sexuelle Gesundheit bekommen. Errichtet wird es am Standort der Aids Hilfe Wien in Mariahilf. Es soll eine zentrale Anlaufstelle für Menschen mit Erkrankungen und Anliegen im Bereich ihrer sexuellen Gesundheit werden.

„Wir haben im letzten Jahr insgesamt 20.000 Testungen gehabt in Wien, und wir sehen, dass neben dem kostenlosen HIV-Test vor allem die Testung auf Chlamydien eine extreme Nachfrage erfährt. Und auch die Positivraten steigen. Man geht österreichweit von 30.000 Neuinfektionen jedes Jahr bei Chlamydien aus“, sagt Miriam Hall, die Vorsitzende der Aids Hilfe Wien im Interview mit „Wien heute“.

Das neue Zentrum für sexuelle Gesundheit, in dem jährlich bis 30.000 Patientinnen und Patienten behandelt werden sollen, soll nicht zuletzt auch zur Entlastung des Spitals- und des niedergelassenen fachärztlichen Bereichs beitragen. Die Kosten für das Zentrum, die heute öffentlich nicht genannt werden, übernehmen Bund, Land und die Sozialversicherungsträger. Damit sollen auch die Tests künftig eine Kassenleistung werden. Bis Jahresende wird ein konkretes Konzept erarbeitet. Die Umbauarbeiten werden Ende 2024 bei laufendem Betrieb beginnen. Geplant ist die Eröffnung für Anfang 2026.