Chronik

Zwölfjährige missbraucht: Beschuldigter im Ausland

Im Fall des mutmaßlichen Missbrauchs einer Zwölfjährigen hat einer der 17 Beschuldigten jetzt das Land verlassen. Einen entsprechenden Bericht der Kronen Zeitung bestätigte der Anwalt des Jugendlichen auf ORF-Anfrage. Die Behörden seien aber informiert, für die Ermittlungen sei das kein Problem.

Der mittlerweile 16-Jährige ist einer von 17 Jugendlichen, gegen die in dem Fall ermittelt wird. Er ist mit seiner Familie vor wenigen Tagen nach Bulgarien gezogen, bestätigte sein Anwalt, Manfred Arbacher-Stöger. Der Umzug sei aber schon länger geplant gewesen. Er sei ordnungsgemäß der Staatsanwaltschaft bekanntgegeben worden, das sei in einem derartigen Fall ausreichend.

Anwalt: Angst vor Racheanschlägen groß

Laut „Kronenzeitung“ hatte der nun 16-Jährige seine Kindheit in Bulgarien verbracht und war vor etwa zehn Jahren mit seinen Eltern und den beiden Geschwistern nach Österreich gekommen. Er besuchte Volksschule, Mittelschule und ein Jahr Polytechnikum, mittlerweile sei er arbeitslos und ohne Einkommen.

"Die Eltern glauben an die Unschuld ihres Sohnes. Aber die schiefen Blicke der Nachbarn – die Angst vor Racheanschlägen sowie die Scham sind zu groß. Sie wollen sich in Bulgarien eine neue Zukunft aufbauen, denn dort herrscht Aufschwung“, wird der Anwalt in der Zeitung zitiert.

Wolle sich Verfahren nicht entziehen

Arbacher-Stöger betonte gegenüber dem ORF, dass sich sein Mandant keinesfalls dem Verfahren in Österreich entziehen wolle. Bei weiteren Ermittlungsschritten stehe dieser weiterhin zur Verfügung. Zu den Missbrauchsvorwürfen ist der 16-Jährige bereits einvernommen worden. Den sexuellen Kontakt mit der damals Zwölfjährigen habe er zugegeben, laut Anwalt sei dieser jedoch einvernehmlich geschehen.