Das neu dimensionierte Heumarkt-Projekt
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Chronik

Neue Pläne für Heumarkt-Areal werden geprüft

Im Vorjahr ist noch einmal umgeplant worden, doch die Heumarkt-Umgestaltung bleibt ein umstrittenes Bauprojekt. Für die UNESCO ist der Weltkulturerbestatus der Wiener Innenstadt immer noch gefährdet. Ab heute prüfen Expertinnen und Experten für die UNESCO neue Pläne.

2008 hat Investor Michael Tojner mit seiner Wertinvest das Grundstück des Wiener Eislaufvereins erworben. 16 Jahre später sind seine Pläne zur Umgestaltung des Heumarkt-Areals immer noch nicht umgesetzt. Zunächst stand ein ursprünglich 73 Meter hoher Turm dem Weltkulturerbe-Status im Wege. Im Laufe der Zeit wurde die Bauhöhe immer wieder reduziert.

Internationale Delegation prüft geplante Neugestaltung des Heumarkt-Areals

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Erst Ende Juni 2023 wurden abermals adaptierte Pläne veröffentlicht, die eine 56,5 Meter hohe „Wohnscheibe“, einen Neubau des Hotel Intercontinental mit 47,85 Meter Höhe sowie eine frei zugängliche Stadtterrasse, ein Konferenzzentrum und eine zentrale Freifläche vorsehen.

Ein Modell des neuen Heumarkt-Projekts
APA/Helmut Fohringer
Statt des hohen Turms gibt es nunmehr eine Wohnscheibe

Weiter auf der Roten Liste

Dem UNESCO-Weltkulturerbekomitee war das aber laut Prüfbericht immer noch zu wenig. Demnach gebe es bei den historischen Sichtachsen vom Belvedere aus „weiterhin große negative visuelle Auswirkungen“. Das Weltkulturerbe Innere Stadt blieb auf der Roten Liste.

Ein aktuelles Gutachten zur Weltkulturerbe-Verträglichkeit des Projekts empfiehlt jetzt daher noch einmal eine Verkleinerung um zwei Geschoße. Ob das ausreicht, um Wien von der Roten Liste zu streichen, prüft ab Montag ein Expertenteam für die UNESCO. Diese Prüfung war im Vorjahr angekündigt worden.

Nächste Komitee-Sitzung im Sommer

Die Einschätzung dieses Gremiums soll als Basis für die Entscheidung des UNESCO-Welterbekomitees dienen. Es tritt im Sommer in Indien zur nächsten Sitzung zusammen – und könnte dann endlich ein finales Resultat für Wien bringen. „Ich setze große Hoffnungen in diese Advisory Mission“, sagte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zuletzt. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die zum Schutz des Welterbes gesetzten Schritte anerkannt würden.