Menschen am Markt, gehen an Blumen vorbei
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Wirtschaft

Trübe Aussichten für Handel und Baubranche

Die wirtschaftliche Lage ist derzeit in Wien angespannt. Hohe Inflation und eine trübe Wirtschaftsprognose belasten sowohl Verbraucher als auch Unternehmen, insbesondere im Handel und in der Bauindustrie.

Laut Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) hat sich die Konjunktureinschätzung der heimischen Unternehmen im Februar weiter verschlechtert. Trotz eines Rückgangs bleibt die Inflation mit 4,3 Prozent hoch. Diese Situation belastet die Kunden und führt in den Handels- und Bauunternehmen zu Einbußen, was wiederum Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt hat.

Wirtschaftslage in Wien erneut verschlechtert

Die Wirtschaftslage in Wien bleibt weiterhin angespannt. Laut dem Institut für Wirtschaftsforschung (kurz WIFO) hat sich die Konjunktureinschätzungen der heimischen Unternehmen im Februar erneut verschlechtert. Obwohl die Inflation zurückginge, bleibt sie mit 4,3 Prozent weiterhin noch hoch.

Kunden kaufen tendenziell weniger

Die Aussichten auf den Sommer sind trüb – weniger meteorologisch, vielmehr wirtschaftlich. Das spürt man bei einem Lokalaugenschein auch am Kutschkermarkt im 18. Bezirk. Einige Kunden zögern bei steigenden Preisen, etwa bei Produkten wie Rosen, die zuletzt teurer geworden sind. Gekauft werde tendenziell weniger, klagt eine Verkäuferin.

Der Dienstleistungssektor und die Bauindustrie stehen ebenfalls unter Druck. Ökonom Philipp Piribauer (Wifo) bemerkt eine Abflachung der Beschäftigungszuwächse und einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen seit der zweiten Jahreshälfte des Vorjahres.

Bauarbeiter bei einem Gerüst
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Schwierige Zeiten sind es vor allem für die Baubranche

Kündigungen und Umsatzrückgänge

Besonders betroffen von der Situation ist die Bauindustrie. Der oberösterreichische Baukonzern Kirchdorfer musste zuletzt mehr als 200 Stellen in der Fertigteilherstellung abbauen. Wien ist für den Konzern der wichtigste Markt. „Die Arbeit ist wirklich weniger geworden und auch der Auftragstand ist nicht auf dem gleichen Niveau, wie er im Vorjahr war. Die Mitarbeiteranzahl hat sich dementsprechend reduziert“, erklärte Michael Wardian, Geschäftsführer der Kirchdorfer Gruppe. Als Präsident des Verbands österreichischer Beton- und Fertigteilwerke erwartet er für das Jahr 2024 keine Erholung und prognostiziert einen weiteren Umsatzrückgang.

Einziger Lichtblick scheint der Tief- und Straßenbau zu sein, wo der Umsatz stabil bleibt oder sogar steigt. Dies ist vor allem auf den U-Bahnausbau in Wien zurückzuführen.