Badestrand und Liegewiese
PID/ Fürthner
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politik

Viel Kritik an Stadt nach RH-Bericht

Der Stadtrechnungshof (StRH) hat die Bewirtschaftung von Flächen am „Copa Beach“ durch die Wiener Gewässer Management Gesellschaft von 2017 bis 2022 geprüft. Er empfiehlt, Flächennutzungen von Privaten besser zu regeln. Die Opposition übt sich in Kritik.

Der StRH nahm Einsicht in einzelne abgeschlossene Verträge- Mehrheitlich ging es darin um Unterverpachtungen von Lokalen und Lagern bzw. Flächenüberlassungen im Rahmen der Bespielung des „Copa Beach“ durch private Betreiber. Auch die mit der MA 45 (Wiener Gewässer) abgeschlossenen Generalpachtverträge wurden eingesehen. Die Einnahmen hätten sich über den Betrachtungszeitraum hinweg positiv entwickelt, hielten die Prüfenden zudem fest.

„Schlampig“, „fahrlässig“ und „unprofessionell“

„Ein Pachtvertrag mit Privaten wurde um Jahre zu spät errichtet, in einem anderen Fall wurden nicht alle tatsächlich verpachteten Flächen in den Vertragstext miteinbezogen und damit versehentlich zu geringe – aus Sicht der Stadt Wien – Pachtzinse eingehoben“, so der Klubobmann der Wiener Grünen, David Ellensohn. „Es kann nicht sein, dass die Stadt als Verpächterin einer hochfrequentierten Freizeit- und Erholungseinrichtung nicht aufmerksam und verantwortungsbewusst handelt, sondern einfach schlampig.“

Auch von den Freiheitlichen kam Kritik am „schlampigen Vorgehen von SPÖ-Planungsstadträtin Ulli Sima und der Wiener Gewässer Management GmbH“. Sima sei für das „Missmanagement verantwortlich“. Für FPÖ-Planungssprecher Toni Mahdalik deckt der Bericht „ein haarsträubendes Maß an Fahrlässigkeit auf. Jahre zu spät erstellte Pachtverträge und inkorrekt berechnete Pachtzinse zeugen von einem verantwortungslosen Umgang mit öffentlichen Ressourcen“.

„Die Unprofessionalität in Zusammenhang mit dem Areal der ‚Copa Beach‘ muss endlich ad acta gelegt werden“, reagierte ÖVP-Planungssprecherin Elisabeth Olischar. Schon der Vorgänger, die „Copa Cagrana“, und die „Sunken City“ vis-à-vis seien öfter Thema von äußerst kritischen Stadtrechnungshofberichten gewesen. „Derartige Fehler dürfen sich jedenfalls bei der aktuell anstehenden Neugestaltung der ‚Sunken City‘ nicht wiederholen“, forderte Olischar.

Wiener Gewässer: „Kein Missmanagement“

„Der Stadtrechnungshof lässt in seinem Bericht kein Missmanagement erkennen“, betonte hingegen Martin Jank vom Wiener Gewässer Management (WGM). Vielmehr sei Fakt, „dass aus der heruntergekommenen Copa Kagrana durch die Stadt Wien in den letzten Jahren ein top Freizeitpararadies am Wasser geschaffen wurde, ein kostenloses Urlaubsparadies mit U-Bahn-Anschluss, vielen Freiflächen und einem beliebten Gastro-Mix“.

Der „Copa Beach“ ist eine Uferpromenade an der Neuen Donau in der Nähe der Reichsbrücke. Auf der Flanier- und Partymeile zwischen Kaisermühlen und Vorgartenstraße findet sich eine Vielzahl an Lokalen und Freizeitangeboten inklusive Sandstrand.