Das österreichische Filmmuseum von Außen.
ÖFM/Hertha Hurnaus
ÖFM/Hertha Hurnaus
Kultur

Filmmuseum feiert 60 Jahre

Am 14. März feiert das österreichische Filmmuseum sein 60-jähriges Bestehen. An diesem Tag erhalten Interessierte Einblicke ins Innere des Museums, etwa zum Projektorraum oder in die Arbeitsfelder der Institution. Außerdem soll es Blitzgespräche mit dem Direktor geben.

Im Februar 1964 wurde das Filmmuseum in Wien von Peter Konlechner und Peter Kubelka, der heuer seinen 90. Geburtstag feiert, begründet. Ab März desselben Jahres startete der Spielbetrieb erstmals. Die heute weltweit renommierte Filminstitution blickt nun auf sein 60-jähriges Bestehen zurück. Mit einem Tag der offenen Tür und einer langen Nacht des Filmmuseums soll das gefeiert werden.

Keine Rückschau in Vergangenheit

Man wolle sich bei den Feierlichkeiten allerdings nicht so sehr auf die Vergangenheit stützen, sondern einen Überblick über die Gegenwart bieten. Unter dem Titel „Gegenwart ist die Zukunft der Vergangenheit“ spricht etwa Direktor Michael Loebenstein über das Filmmuseum.

Besucherinnen und Besucher bekommen zudem bei freiem Eintritt Einblicke ins Herz der Kinomaschine. So können etwa der Projektorraum besichtigt oder die Arbeitsweisen des Museums kennengelernt werden. Daneben werden verschiedene Kurzfilme gezeigt. Am Abend findet zudem eine Party samt DJ statt.

Das Filmmuseum im digitalen Zeitalter

„Wir wollen zeigen, dass das Filmmuseum kein elitärer Ort, sondern niederschwellig ist“, erklärte Loebenstein. Man wolle nicht nur ein Refugium für Kennerinnen und Kenner sein, sondern auch ein lebendiger Ort für junge Menschen. Auch wenn in den letzten Jahren digitale Streaming-Angebote immer populärer sind, sehe sich das Museum immer noch nicht Frühpensionsreif. „Ein Filmmuseum kann der Geschichte eines Mediums, das auf eine längere physische als digitale Phase zurückblickt, immer noch weitere Kapitel hinzufügen“, so der Direktor.

Filme in der Sammlung des Filmmuseums.
ÖFM/ Eszter Kondor
Filme in der Sammlung des Filmmuseums

Wichtig sei das Filmmuseum zudem als konkrete Örtlichkeit, an der Interessierte zusammenkommen können, anstatt allein auf der heimischen Couch zu streamen. „Physische Orte wie ein Filmmuseum sind Brenn- und Konzentrationspunkte für eine Auseinandersetzung mit der Filmgeschichte“, merkte Loebenstein an.

Einrichtung des Museumsdepots verzögert sich

Das Filmmuseum beschäftigt derzeit neben der Jubiläumsfeier auch der Bau des LAB im Wiener Arsenal. Hier soll ein Museumsdepot für die 500.000 Objekte umfassende Sammlung entstehen, die sich derzeit in Heiligenstadt befindet. Die neue Anlage ist rund 1.500 Quadratmeter groß und bietet auch Raum für ein digitales Laboratorium und eine Werkstätte. Kinosäle sind allerdings nicht vorgesehen.

Die Übergabe verzögere sich jedoch von Herbst 2024 auf Frühjahr 2025. Man müsse noch die Datenbank modernisieren und etwa Zehntausende Filmdosen gegen neuere tauschen. Mit der stufenweisen Eröffnung möchte man dann voraussichtlich ab Frühsommer 2025 starten. „Wir gehen natürlich davon aus, dass wir ein paar Monate brauchen, bis wir dort oben Vollbetrieb haben“, erklärte Loebenstein.

Wie sich der neue Standort entwickle, werde man sehen. Das LAB werde aber sicher nicht den etablierten Standort in der Inneren Stadt ersetzen, könne jedoch an Bedeutung gewinnen. Wie lange Loebenstein selbst diese Entwicklung noch begleiten wird, ist derzeit offen. Sein aktueller Vertrag läuft bis Herbst 2027.