E-Auto am Prüfstand
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Verkehr

Internationales E-Auto-Prüfzentrum in Wien

Obwohl es in Österreich keine eigenen E-Auto-Hersteller gibt, spielt Wien in Sachen E-Mobilität eine bedeutende Rolle. Der TÜV betreibt in Liesing Europas umfangreichstes Prüfzentrum für E-Autos.

Im Testzentrum in Liesing werden Elektroautos oft monatelang auf Herz und Nieren getestet. Vom Fahrwerk und Display bis hin zu den Reifen. Es sind nicht irgendwelche Teile, sondern Teile, die erst in ein bis zwei Jahren auf den Markt kommen, erzählt der Leiter des Testzentrums Jochen Bognar. „Die Möglichkeiten der Prüfungen reichen von mechanischen Prüfungen – da geht es um Materialcharakterisierungen –, über Prüfungen unter Umweltbedingungen, bis hin zu Prüfungen im Bereich der elektromagnetischen Sicherheit.“

Geheimhaltung bei Tests

Seit der Gründung vor 150 Jahren prüft der TÜV Austria alle möglichen Gegenstände darauf, ob sie den Vorschriften entsprechen. Die Elektrofahrzeuge sind eine Nische, die immer mehr wächst. E-Autohersteller aus ganz Europa, aber auch Asien und Amerika machen mittlerweile in Liesing Zwischenstopp. Die Untersuchungen sind streng geheim, erklärte Bognar. „Die Bereiche werden abgesperrt. Es dürfen nur Mitarbeiter die Bereiche betreten, die auch hier die Prüfungen durchführen.“

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Im TÜV-Prüfzentrum werden Teile getestet, die erst in Jahren auf den Markt kommen

Rund zwei Jahre dauert es, bis ein E-Auto zugelassen ist. Die Techniker hier sind oft von der ersten Skizze an eingebunden. Unter anderem wird auch geprüft, ob das Auto den Strahlen von Mobilfunkmasten standhält, sagt TÜV-Experte Wilhelm Seier. „Einflüsse von außen können die Steuersignale beeinträchtigen. Es könnte zu Fehlfunktionen im Fahrzeug kommen, etwa, dass eine entsprechende Warnleuchte anzeigt, obwohl es den Fehler dazu gar nicht gibt.“

Europas umfangreichstes Prüfzentrum für E-Autos in Liesing

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Autos werden größer

Auch wenn vieles hier geheim bleiben muss, was man über die Autos der Zukunft schon verraten darf: „Die Zukunft bringt größere Fahrzeuge, größere Innenräume, große Reichweite und ein Trend, den wir ganz stark sehen, ist das Thema der Interaktion zwischen Fahrer und Maschine. Das heißt, im Entertainmentbereich in den Displays zieht Künstliche Intelligenz ein, das Fahrzeug tritt immer mehr in Dialog mit dem Fahrer“, sagte TÜV-Geschäftsleiter Christian Kubik. Zu den bestehenden Prüfanlagen kommt heuer noch eine weitere hinzu. Rund zwei Millionen Euro investiert das Unternehmen, um künftig E-Autos unter Hitze- und Kältebedingungen zu testen.