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ORF.at/Christian Öser
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Wirtschaft

AUA streicht erneut über 100 Flüge

Bei den Austrian Airlines sind am Donnerstag wegen einer Betriebsversammlung 120 Flüge ausgefallen. Es ist das dritte Mal innerhalb von zwei Wochen, dass es zu Flugausfällen bei der AUA kommt. Gibt es keine Einigung bei den KV-Verhandlungen, will die Gewerkschaft streiken.

Kommende Woche ist ein Verhandlungsmarathon geplant. Von Montag bis Freitag wollen sich Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter jeden Tag treffen, um über einen neuen Gehaltsabschluss für die 3.500 Beschäftigten des fliegenden Personals der AUA zu verhandeln. Bisher führten zwölf Runden zu keinem Ergebnis. „Wenn sich bis nächsten Freitag, den 22. März, nichts tun, dann wird gestreikt“, kündigte Daniel Liebhart, Vorsitzender des vida-Fachbereichs Luftfahrt, am Donnerstag an.

Eine Streikfreigabe vom ÖGB habe sich die Gewerkschaft schon organisiert. Liebhart kann auch nicht ausschließen, dass der Ausstand dann gleich am anschließenden Wochenende stattfindet, also am 23. und 24. März.

1.300 Personen bei Betriebsversammlung

Bei der AUA ist man positiv gestimmt, zu einer Lösung zu kommen. „Wir hoffen, dass die Verhandlungen so verlaufen, dass diese nicht mehr am Rücken der Passagiere ausgetragen werden“, hieß es seitens der Airline.

Laut Gewerkschaft haben 1.300 Personen an der Betriebsversammlung teilgenommen. Grund waren die stockenden Kollektivvertragsverhandlungen mit dem AUA-Bordpersonal. Die Arbeitgeber bieten ein Plus von 4,5 Prozent an und stellen bei längerer Laufzeit auch mehr in Aussicht. Die Gewerkschaft fordert hingegen 30 Prozent mehr Gehalt sowie mehr Urlaub. Abgesehen von einem Teuerungsausgleich will die Gewerkschaft auch die Gehaltslücke zur Lufthansa geschlossen sehen. Das Kabinen-Personal der AUA verdiene deutlich weniger als andere Pilotinnen und Piloten sowie Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter im Lufthansa-Konzern, sagte eine Sprecherin der Gewerkschaft.

Betriebsversammlung
APA/Robert Jäger
1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nahmen an Betriebsversammlung teil

Schaden in Millionenhöhe

Am Flugplan der AUA standen für Donnerstag ursprünglich 300 Flüge, davon sind 120 ausgefallen. Dazu kamen weitere zehn Flüge, die wegen eines Warnstreiks des deutschen Luftsicherheitspersonals gestrichen wurden.

Passagiere der AUA mussten innerhalb kürzester Zeit nun hunderte Flugausfälle hinnehmen. Aufgrund der für vergangenen Freitag angekündigten und dann verschobenen Betriebsversammlung wurden 150 Flüge gestrichen, 12.800 Passagiere waren betroffen. Der AUA sei dabei ein Schaden von rund 4 Mio. Euro entstanden, gab die Airline bekannt. Bei der Betriebsversammlung am 1. März sind 112 Flüge ausgefallen und rund 12.000 Passagiere waren betroffen.