Demonstration #BLACKLIVESMATTERVIENNA gegen Polizeigewalt am Freitag, 05. Juni 2020, vor der US-Botschaft in Wien.
APA/Hans Punz
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Chronik

Zehn Tage gegen Rassismus

Weltweit sterben täglich Menschen an den Folgen rassistischer Gewalt. Rund um den Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März nehmen sich die 1. Österreichischen Anti-Rassismus-Tage des Themas an. Am Freitag steht eine Antirassismus-Messe auf dem Programm.

Die öffentlich zugängliche Messe findet von 11.00 bis 18.00 Uhr an der Central European University (CEU) in Wien statt. 22 öffentliche und zivilgesellschaftliche Aussteller sind mit dabei. Auf dem Programm stehen Reden zu Themen wie „Islamfeindlichkeit antimuslimischer Rassismus“ und die „Praxis des Antirassismus in Österreich“. Geplant ist ein Gespräch über Antirassismus und Antidiskriminierung in der österreichischen Medienlandschaft mit dem Geschäftsführer des österreichischen Presserates, Alexander Warzilek.

Logo der 1. Antirassismus.Tage 2024
Antirassismus.Tage/Petja Dimitrova/simon INOU

Eigene Beiträge widmen sich der Antirassismusarbeit in Tirol, Oberösterreich und dem Burgenland. Unter dem Motto „Bildung und Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“ geht es um die Arbeit der Österreichischen UNESCO-Kommission und Antirassismus. Weitere Themen sind die Rolle Wiens als Sitz des europäischen Hauptquartiers der EU-Agentur für fundamentale Rechte. Antirassismus in der Bildung, die Antirassismusprogramme der Österreichischen Parteien und die Präsentation antirassistischer Projekte.

Antirassismus-Workshops für Schulklassen

Die Anti-Rassismus-Tage finden zwischen 14. und 23. März in fünf Bundesländern, darunter Wien, statt. Parallel zur Messe werden Antirassismus Workshops für Schulklassen, Podiumsdiskussionen zu den Themen Antirassismus in Bildung, Kultur, Medien und Politik sowie Projektvorstellungen von teilnehmenden Institutionen, ebenfalls an der CEU, angeboten.

Im Haus der Geschichte Österreich (hdgö) findet eine Führung zum Thema „Antisemitismus und Rassismus“ statt. Anhand ausgewählter Objekte der Hauptausstellung geht diese Fokusführung auf die Geschichte und Gegenwart von Antisemitismus und Rassismus in Österreich ein. Dabei stehen verschiedene Fragen im Mittelpunkt, etwa wie sich gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit im Laufe der Zeit verändert hat oder wie sich Antisemitismus und Rassismus heute auswirken.

Veranstaltungshinweis

1. Österreichische Anti-Rassismus-Tage,
14. bis 23. März.

Rassismus als Problem erkennbar machen

Als Ziel wird unter anderem genannt, alle Formen von Rassismus zu eliminieren. Dafür müsse Rassismus sichtbar gemacht werden, und zwar für jene Menschen, die selbst keine rassistischen Erfahrungen machen würden. Diese Menschen seien auf mehreren Ebenen privilegiert, heißt es auf der Veranstaltungs-Homepage. Sie würden nicht nur von rassistischen Strukturen profitieren, sondern hätten zudem die Entscheidungsfreiheit, sich gar nicht erst (selbst)kritisch mit dem Thema auseinandersetzen zu müssen.

Je unsichtbarer ein Thema aber sei, desto weniger Auseinandersetzung finde auf politischer und wissenschaftlicher Ebene statt. Umso wichtiger sei es, im Kampf gegen Rassismus dialogbereit zu bleiben, Räume für Austausch zu schaffen, ins Gespräch zu kommen, Menschen miteinander zu verbünden und zu solidarisieren: „Denn Rassismus geht uns alle an!“, so die Veranstalter.