Außenaufnahme der früheren Wirtschaftsuniversität (WU), aufgenommen am Montag, 18. März 2024. Auf dem Gelände der früheren Wirtschaftsuniversität (WU) im Wiener Bezirk Alsergrund wird in den kommenden Jahren einer der größten Bildungsstandorte des Landes errichtet. Der bestehende Gebäudekomplex wird ab 2027 abgerissen. Auf der Fläche wird ein neuer Campus entstehen, der in erster Linie von der Universität Wien und der Universität für Bodenkultur (BOKU) genutzt werden soll. Insgesamt wird das Areal über 150.000 Quadratmeter Netto-Raumfläche verfügen
APA/MACKINGER GERALD
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Alte WU wird zu Unigroßcampus

In Wien wird in den kommenden Jahren einer der größten Bildungsstandorte des Landes errichtet – nämlich auf dem Gelände der früheren Wirtschaftsuniversität (WU) am Alsergrund. Insgesamt wird das Areal über 150.000 Quadratmeter Nettoraumfläche verfügen.

Der bestehende Gebäudekomplex wird ab 2027 abgerissen. Auf der Fläche wird ein neuer Campus entstehen, der in erster Linie von der Universität Wien und der Universität für Bodenkultur (BOKU) genutzt werden soll. Die WU kehrte ihrem alten Standort 2013 den Rücken und wanderte Richtung Prater ab.

Die alten Gebäude wurden und werden zwar für diverse Zwischennutzungen verwendet. Nun haben die Projektverantwortlichen – die Stadt, der Bezirk, die ÖBB, die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und die involvierten Hochschulen – die ersten Pläne für die zukünftige Nutzung der alten WU sowie des angeschlossenen früheren Biozentrums der Universität Wien präsentiert.

Aus alter Wiener Wirtschaftsuniversität wird Uni-Großcampus.  Gebäudekomplex im Alsergrund wird ab 2027 abgerissen – Neubauten sollen zum Teil auf Straßenniveau liegen. Im Bild: Die Alte Wirtschaftsuniversität
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Die alte Wirtschaftsuniversität Wien soll abgerissen werden

Keine Hochhäuser geplant

Ab 2027 wird laut Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) gestartet, wobei zunächst ein Rückbau der Fläche durchgeführt wird. Denn das Gebäude thront erhöht über der Umgebung, da es auf einer Überplattung von Bahnareal bzw. Garagen errichtet wurde. Künftig soll der Bereich bei der Althanstraße auf Straßenniveau liegen. Das sowie Maßnahmen zur Begrünung und Entsiegelung sollen dazu beitragen, dass auch die umliegenden Flächen bzw. Plätze attraktiver gestaltet werden können.

Genaue Pläne gibt es noch nicht, wie Sima betonte. Bevor Entwürfe gezeigt werden können, muss in einem ersten Schritt ein städtebaulicher Wettbewerb ausgelobt werden, was noch im Sommer geschehen soll. Die Gebäudehöhe soll 35 Meter nicht überschreiten. Ein Hochhausstandort, so wurde versichert, sei nicht geplant. Der teilweise Abriss der Platte soll keine langfristigen Auswirkungen auf den Zugsverkehr von und zum Franz-Josefs-Bahnhof haben, wie Silvia Angelo, Vorstandschefin der ÖBB-Infrastruktur AG, ausführte. Der Bahnhof wird aktuell saniert.

Aus alter Wiener Wirtschaftsuniversität wird Uni-Großcampus.  Gebäudekomplex im Alsergrund wird ab 2027 abgerissen – Neubauten sollen zum Teil auf Straßenniveau liegen. Im Bild: Planungsstadträtin Uli Sima (SPÖ) bei der Präsentation des Projekts
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Genaue Pläne gibt es noch nicht, im Sommer startet der städtebauliche Wettbewerb

Kosten mindestens eine Milliarde Euro

Laut BIG-Chef Hans-Peter Weiss dürfte die Investitionssumme mindestens eine Mrd. Euro betragen. Der Campus Althangrund werde eine der größten derartigen Einrichtungen in Österreich sein, hob er hervor. Erste Fertigstellungen werde es ab dem Jahr 2030 geben. Neben Universitätsgebäuden soll am Standort auch eine Schule entstehen.

Als Mieter des Areals werden vor allem die Uni Wien und die BOKU fungieren. Erstere wird Institute, die derzeit in der ganzen Stadt verstreut sind, zusammenziehen, wie Rektor Sebastian Schütze erläuterte. So will man etwa die Fakultät für Sozialwissenschaften am Althangrund bündeln. Diese allein sei aktuell an 15 verschiedenen Orten untergebracht. Auch die BOKU brauche mehr Raum, wie deren Rektorin Eva Schulev-Steindl festhielt. Der neue Standort würde zeitgemäße Bedingungen für Spitzenforschung ermöglichen.

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Die Zwischennutzung des Altbaus durch diverse Initiativen und Einrichtungen wurde laut Hauseigentümer BIG bereits sukzessive zurückgefahren. In den kommenden Jahren müssen alle ausziehen – auch die Papageien. Die Arbeitsgemeinschaft Papageienschutz betreibt im Glashaus des einstigen Biozentrums ein Schutzzentrum, in dem zahlreiche Tiere untergebracht sind. Man suche gemeinsam mit der Einrichtung nach einer Lösung, hieß es heute.