Visualisierung der Logistikhalle
Transgourmet
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Wirtschaft

Transgourmet-Projekt könnte sich verzögern

Der Lebensmittelgroßhändler Transgourmet will in der Westeinfahrt ein Logistikzentrum errichten. Laut Wiener Landesregierung braucht es dafür keine Umweltverträglichkeitsprüfung. Doch gegen den Bescheid wurde Einpruch erhoben.

Das Gelände, auf dem derzeit eine geschlossene Tankstelle und ein Hotel stehen, gehört zu gleichen Teilen der Stadt Wien und der ASFINAG. Seit mehreren Jahren liegt mit der Firma Transgourmet ein Baurechtsvertrag vor. Dieser sieht vor, dass Transgourmet ab 2027 pro Jahr in Summe 500.000 Euro Pacht an Stadt und ASFINAG zahlt. Geplant ist ein Logistikstandort mit einer Gebäudefläche von mehr als 21.000 Quadratmetern. Die Widmung ist bereits durch den Gemeinderat, was noch fehlt sind die Baugenehmigungen.

UVP-Frage vor Bundesverwaltungsgericht

„Die Wiener Landesregierung hat mit Bescheid festgestellt, dass das Vorhaben ‚Transgourmet Wien West‘ nicht UVP-pflichtig ist“, hieß es von der Umweltschutzabteilung (MA 22) gegenüber Radio Wien. Doch gegen diesen Bescheid vom Jänner wurde Beschwerde durch eine Umweltschutzorganisation und eine Nachbarin erhoben.

Die Entscheidung über eine Pflicht zu einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) liegt daher nun beim Bundesverwaltungsgericht (BvWG). Dort habe man die Unterlagen vom Land Wien aber noch nicht bekommen, sagte ein Sprecher. Und damit gebe es auch noch keinen Termin für eine erste Verhandlung.

TRANSGOURMET PLANT GASTRO-GROSSMARKT IM WESTEN WIENS: RENDERING
APA/ARCHITEKTURBÜRO JOSEF JAKOB
So soll der geplante Transgourmet-Standort in Auhof aussehen

Parallel dazu läuft bei der MA 22 auch ein Verfahren nach dem Wiener Naturschutzgesetz. Dabei wird etwa geprüft, ob auf dem Areal geschützte Tierarten leben. Ein Ergebnis gibt es auch hier noch nicht. Damit ist noch offen, wann am Auhof die Bagger auffahren dürfen.

250 Arbeitsplätze geplant

Transgourmet, eine Tochter des Schweizer Handelsunternehmens Coop, geht jedenfalls von einem Investment in Höhe eines mittleren zweistelligen Millionenbetrages aus und spricht von 250 Arbeitsplätzen, die am neuen Standort entstehen sollen. Eigentlich war der Baubeginn noch in diesem Jahr vorgesehen gewesen, die Eröffnung hätte 2026 stattfinden sollen.

Wenn alle Genehmigungen vorliegen, rechnet Transgourmet mit einer Bauzeit von rund 18 Monaten. „Wann der Transgourmet Abhol- und Zustellstandort für Gastronomie und Hotellerie in Betrieb gehen wird, können wir aktuell noch nicht sagen“, hieß es auf Anfrage.