Nicht nur die Kabarettistin und Schauspielerin Edith Leyrer wird in einem Wiener Kaffeehaus fröhliche und unterhaltsame Texte lesen. Unter den zahlreichen angebotenen Lesungen finden sich auch themenspezifische Events wie „fröhliche Bewegungsgeschichten zum Zuhören und Mitmachen“ der ASKÖ, Lesungen von Politikern wie Bildungsminister Martin Polaschek oder dem Wiener Bürgermeister Michael Ludwig und dessen Vorgänger Michael Häupl sowie Prominenten wie Arabella Kiesbauer und Barbara Stöckl.
Grimms Märchen, Das kleine ich bin ich oder Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat: Zielgruppen sind Jugendliche und Erwachsene, vor allem aber Kinder. Lese man ihnen vor, würden sie laut vieler Studien auch selbst mehr lesen", so Werner Brunner, einer der Organisatoren: „Die Anzahl der Leute, die nicht sinnerfassend lesen können, ist in Österreich sehr, sehr groß. Und dieses sinnerfassend lesen ist ein wichtiger Bestandteil im weiteren Leben, in der Bildung, im Beruf. Und mit diesem Vorlesen kann man Leute zum Lesen bringen und dazu, dass sie mehr verstehen von dem, was sie lesen.“
Lesungen an vielen Orten
Ob beim Friseur, in einem Wiener Kaffeehaus oder im Rathaus: Heuer haben sich laut den Veranstaltern doppelt so viele Vorlesende registriert wie im Vorjahr. Alle erhalten ein Lesebuch mit österreichischen Kurzgeschichten und Sagen. Erstmals wird der Vorlesetag auch als Projekttag für Schulen ausgerufen.
Zuhören und lauschen am Vorlesetag
Rund eine Million Österreicherinnen und Österreicher können nicht sinnerfassend lesen oder richtig schreiben: Sie sind funktionale Analphabeten. Der heutige Vorlesetag soll dem auch mit prominenten Vorlesenden entgegenwirken.
In Wien gibt es insgesamt 403 Buchhandlungen, Antiquariate und Online-Buchhandlungen, in denen sich lesebegeisterte Menschen mit Lesestoff eindecken können. Viele davon bieten am Internationalen Vorlesetag ebenfalls ein eigenes Programm mit Autoren, die aus ihren Büchern vorlesen.