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Verkehr

Rollerboom in Wien hält an

Viele Branchen leiden unter der Teuerung und verzeichnen rückläufige Zahlen. Nicht so die Branche der motorisierten Zweiräder. In Wien verzeichnen die Händler seit Jahren einen Boom, der nicht abreißt. Auch entsprechende Fahrschulkurse sind gut besucht.

Die Zweiradsaison steht unmittelbar vor ihrem Beginn. In den mehr als 140 Betrieben Wiens kommt jetzt alles wieder so richtig in Fahrt. Von April bis Juni würden die meisten Motorräder verkauft, die Nachfrage generell sei riesig, sagt Händler Peter Faber. Überhaupt hätten die Entwicklungen rund um das Parkpickerl, die Kurzparkzonen und auch die Pandemie einen Boom ausgelöst, der nach oben gegangen und auch dort geblieben sei.

Vor allem Menschen, die am Rand bzw. rund um Wien wohnen, steigen von Autos auf Zweiräder um. In Wien werden rund 2.000 Roller in der 125er Klasse pro Jahr angemeldet, was rund einem Viertel aller Zulassungen österreichweit entspricht. Von den 2.000 Stück entfällt etwa die Hälfte auf Vespa und Piaggio. Insgesamt werden in Wien pro Jahr ca. 3.500 Roller aller Kubaturen angemeldet. 2023 waren es 2.365 Stück.

Boom bei Rollern

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125 ccm-Modelle besonders beliebt

Besonders beliebt sind Roller mit 125 Kubikzentimetern Hubraum (ccm). Sie dürfen auf Autobahnen und mit einer Zusatzausbildung zum Autoführerschein gefahren werden. Der sogenannte Code 111 kann in der Fahrschule erworben werden.

„Grundsätzlich ist es so, dass man mal fünf Jahre den Führerschein der Klasse B braucht und dann kann man alles, was mit A1 möglich ist zu fahren, fahren“, so Robert Damisch von der Fahrschule Liesing. Sechs Stunden wird geübt, abgeschlossen wird ohne Prüfung. Angeboten werden Gruppenkurse, die aber stark nachgefragt und großteils auch schon ausgebucht seien.

Immer mehr Frauen fahren Motorrad

Der eigentliche Aufschwung liegt Jahre zurück, das Niveau konnte aber gehalten werden, sagte Stefan Ebner, vom Fachverband der Fahrschulen: „Seit 2016, wo auch andere Regelungen in Kraft getreten sind, gab es schon einen Anstieg um 20 Prozent. Und auch Corona brachte einen weiteren Impuls, weitere 20 Prozent Anstieg. Diese 40 Prozent haben sich letztlich auch konstant gehalten.“

Die Kundschaft reiche quer durch alle Alters- und Berufsgruppen. Der Anteil an Frauen wird zunehmend größer. Galt früher das Zweirad als Männerdomäne, so haben speziell Roller eine Umkehr bewirkt und die Motorradwelt für Frauen geöffnet.