Von 25. bis 28. März findet an der MedUni Wien die 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Virologie (GfV) für den deutschsprachigen Raum statt. Dabei gehe es um das Verständnis, wie funktionieren Viren, erklärte Tagungspräsidentin Elisabeth Puchhammer-Stöckl im APA-Gespräch. Der Kongress bewege sich „nach SARS wieder hin zu den anderen Viren“.
Wolle man wissen, wie Viren oder Impfstoffe funktionieren, „dann muss man wissen, wie sich das Virus in der Zelle verhält“, erläuterte die Leiterin des Zentrums für Virologie an der MedUni. Virusinteraktionen mit dem Immunsystem liefen bei jedem Virus ein bisschen anders ab, maßgeblich dafür sei die angeborene Immunantwort.
Klimawandel im Fokus der Forschung
Die Forschung gehe der Frage auf den Grund, was den Unterschied zwischen Erkrankung und dem Gesundbleiben ausmache. Beispielhaft dafür seien Menschen, bei welchen eine HIV-Infektion auch ohne antiretrovirale Therapie nicht zur Immunschwächekrankheit Aids führe. Auch der Klimawandel spielt am Kongress eine Rolle.
Ein generelles Problem sei, „dass bestimmte Insektenpopulationen, die Viren übertragen können, bei wärmerem Klima in Europa zunehmend besser überwintern können“, sagte Puchhammer-Stöckl.
Masernfälle zuletzt deutlich gestiegen
Verstärkt aufgetreten sind in Österreich die Masern, die durch die Impfung bereits ausgerottet sein könnten. Forschung zum Masernvirus sei aber derzeit kein Hauptthema, denn die „Masern wären ja kein Problem, wäre man geimpft“, betonte die Leiterin des Zentrums für Virologie an der MedUni Wien.
Mehr als 300 Masern-Fälle sind in Österreich seit Jahresbeginn gemeldet worden, deutlich mehr als im starken Masernjahr 2023 mit insgesamt 186 registrierten Fällen. Insgesamt sind knapp 900 Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Jahrestagung angemeldet.