Chronik

Floridsdorf: Ermittlungen wegen Brandstiftung

Nach einem Feuer vor rund einem Monat in einer Familienwohnung in Wien-Floridsdorf und der kurzzeitigen Abgängigkeit eines Vaters mit seinen Kindern im Alter von zwei und fünf Jahren wird wegen Brandstiftungsverdacht ermittelt. Das Landeskriminalamt geht von einem gelegten Brand aus.

Das bestätigte eine Sprecherin der Landespolizeidirektion Wien der APA. Das vollständige Gutachten sei aber noch ausständig. Der Fall hatte Ende Februar für Aufsehen gesorgt. Zu dem Feuer in der Wohnung in der Friedrich-Manhart-Straße kam es am Nachmittag des 26. Februars.

Die 34-jährige Mutter war alarmiert worden, dass weder ihr 33-jähriger Mann noch die beiden gemeinsamen Kinder in der Arbeit bzw. der Betreuungseinrichtung erschienen waren. Daraufhin machte sich auf den Weg zur gemeinsamen Wohnung und entdeckte Rauch aus der Wohnung steigen.

Die Feuerwehr löschte den Brand rasch, fand jedoch niemanden in der Wohnung. Zwei Tage später schafften es die Fahnder der Polizei, den Mann mit der Zweijährigen und dem Fünfjährigen in der Nähe von Frankfurt zu orten. Mitarbeiter der Wiener Kinder- und Jugendhilfe (MA 11) brachten die Kinder danach zurück in Bundeshauptstadt. Wer als verdächtig gilt, lässt die Polizei weiter offen. „Die Ermittlungen laufen noch“, hieß es von der Landespolizeidirektion. Auch zum konkreten Vorgehen der Täterschaft hielt sich die Exekutive bedeckt.

Familiensituation konfliktbehaftet

Die Situation der Familie ist der MA 11 bereits seit Oktober 2023 bekannt und dürfte seit längerem konfliktbehaftet sein. Damals verhängte die Polizei ein Betretungsverbot gegen den Mann, das zum Zeitpunkt des Brandes jedoch nicht mehr aktiv war. Der 33-Jährige soll wiederum eine Gefährdung des Kindeswohls durch die Mutter bei den Behörden gemeldet haben.

Auch ein Scheidungsverfahren soll zeitweise anhängig gewesen sein. Die beiden obsorgeberechtigten Eltern sollen sich dennoch daraufhin in Paarberatung durch das Jugendamt begeben und auch wieder zueinander gefunden haben. Am Tag des Brandes hätten die beiden Eltern eigentlich an einem Gespräch mit der MA 11 teilnehmen sollen.