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ORF.at/Christian Öser
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AUA streicht ab Donnerstag 400 Flüge

Der KV-Streit bei der AUA führt erneut zu Flugausfällen – diesmal ausgerechnet in der Osterreisezeit. Wegen eines für Gründonnerstag und Karfreitag von der Gewerkschaft angedrohten Streiks streicht die Airline an diesen beiden Tagen rund 400 Flüge. Rund 50.000 Flugpassagiere sind davon betroffen.

Nach insgesamt 17 Verhandlungsrunden ist es zu keiner Einigung zu einem neuen Kollektivvertrag für das AUA-Bodenpersonal gekommen. Seit vergangenen Samstag schwebt ein 36-stündiger Streik bereits im Raum.

Dieser tritt nun tatsächlich in Kraft. Der Streik ist jetzt vom AUA-Management angekündigt worden, da man die Kundinnen und Kunden „nicht bis zur letzten Minute in der gewerkschaftlichen Verunsicherung lassen“ möchte.

Flug kann umgebucht oder storniert werden

„Deshalb musste soeben entschieden werden, die rund 400 Flüge im Zeitraum von 28. März, 00:00 Uhr und 29. März, 12 Uhr zu streichen. Die rund 50.000 betroffenen Fluggäste werden von uns proaktiv informiert“, betonte eine AUA-Sprecherin gegenüber dem ORF Wien.

Weiters werden Fluggäste gebeten, sich über den Flugstatus auf der Webseite der AUA zu informieren. „Alle Fluggäste werden zum nächstmöglichen Flug umgebucht. Der Gast kann sich gegen eine Flugumbuchung entscheiden, den Flug stornieren und refundieren lassen“, hieß es weiter.

AUA streicht Flüge: was tun?

Der KV-Streit bei der AUA führt erneut zu Flugausfällen – diesmal ausgerechnet in der Osterreisezeit. Wegen eines für Gründonnerstag und Karfreitag von der Gewerkschaft angedrohten Streiks streicht die Airline an diesen beiden Tagen rund 400 Flüge. Rund 50.000 Flugpassagiere sind davon betroffen. Aber was ist zu tun, wenn man selbst betroffen ist?

„Wir hoffen, dass die Gewerkschaft und der Betriebsrat nach dem Streik zur Vernunft kommen und behalten uns vor, unser Angebot bis dahin zu revidieren. Der entstandene, finanzielle Schaden von mittlerweile 24 Millionen Euro (15 Mio. Euro Streik, 9 Mio. Euro Betriebsversammlungen) ist schließlich enorm“, hießt es aus dem Management weiter.

Gewerkschaft sieht weiter Chance

Die Gewerkschaft will einen Gehaltsabschluss über der Inflation, das Angebot der AUA von bis zu 18 Prozent Gehaltsplus für Flugbegleiter und Piloten sowie bis zu 28 Prozent für Co-Piloten beziehe sich auf zwei Jahre und bestehe aus nicht nachhaltigen Einmalzahlungen, hatte vida-Gewerkschafter Daniel Liebhart am Dienstag kritisiert. vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit spricht von einem Gehaltsunterschied von 40 Prozent zwischen der AUA-Belegschaft und den Beschäftigten der deutschen Konzernmutter Lufthansa. „Es ist extrem unverständlich, dass ein Teil des Konzerns wie der letzte Putzfetzen behandelt wird“, sagte Hebenstreit zur APA.

Aus Sicht der Gewerkschaft ist eine KV-Einigung weiterhin bis Mittwoch kurz vor Mitternacht möglich, um einen Streik für Gründonnerstag und Karfreitag abzuwenden. „Wir sind immer bereit. Es hängt ganz vom AUA-Management ab“, sagte Hebenstreit. Dass dennoch Hunderte Flüge ausfallen, selbst wenn der Streik abgewendet würde, sei bedauerlich. „Zum Streiten gehören immer zwei. Wir können nur an die Gäste appellieren und um Verständnis ersuchen. Man hat uns in diese Situation getrieben“, so Hebenstreit.

Apf empfiehlt aktive Kontaktaufnahme

Bei den Flugstreichungen handelt es sich um Annullierungen. Fluggäste haben dann laut der Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte (apf) die Wahl zwischen Erstattung des Ticketpreises, Rückflug zum ersten Abflugort zum ehestmöglichen Zeitpunkt oder alternativer Beförderung zur Destination unter vergleichbaren Bedingungen zum frühestmöglichen Zeitpunkt. Auch monetäre Entschädigungen sind möglich.

Möglich wäre auch noch eine alternative Beförderung zum Ziel unter vergleichbaren Bedingungen zu einem späteren Zeitpunkt nach Wunsch des Fluggastes, vorbehaltlich verfügbarer Plätze. Die apf empfiehlt auf ihrer Homepage betroffenen Passagieren, denen keine alternative Beförderung proaktiv angeboten wird, unbedingt im ersten Schritt die Kontaktaufnahme mit dem Unternehmen, bevor eigenständig Buchungen getätigt werden. So hat die Fluglinie dann sicher die Kontaktdaten und kann umgekehrt besser informieren. Grundsätzlich will die AUA selbst proaktiv informieren, wie sie am Dienstag bekräftigte.

Müsste letztlich tatsächlich selbst eine alternative Beförderung organisiert und bezahlt werden, empfiehlt die apf, unbedingt Rechnungen und Belege aufzubewahren und die Kosten möglichst gering zu halten. Das gilt auch, wenn eine Übernachtung nötig werden sollte.

KV-Streit seit Wochen

Der KV-Streit zieht sich nun schon seit Wochen hin. Bei einer Betriebsversammlung am 1. März fielen 112 Flüge aus und rund 12.000 Passagiere waren betroffen. Aufgrund einer für 8. März angekündigten und dann verschobenen Betriebsversammlung wurden 150 Flüge gestrichen. Knapp eine Woche darauf, am 14. März, fand schließlich die Betriebsversammlung statt, wegen der erneut 120 Flüge ausgefallen sind.