154 Wienerinnen und Wiener – alle seit mindestens fünf Jahren arbeitslos – haben bei dem Projekt im Vorjahr mitgemacht. Laut AMS-Wien-Chef Winfried Göschl läuft dieses bis dato „gar nicht so übel“. Fast jeder Dritte, genauer gesagt 45 der 154 Teilnehmer, arbeitet mittlerweile wieder.
„Das entspricht, nein, übersteigt sogar unsere Erwartungen. Wir haben gesagt, dass das Programm ein Erfolg ist, wenn 25 Prozent wieder ins Berufsleben finden. Jetzt sind es sogar 30 Prozent“, sagte Göschl bei Radio Wien. Der Großteil der Wiedereinsteiger arbeite mittlerweile in der Reinigung, aber auch „fünf im Verkauf, vier im Sozialbereich und drei in der Gastronomie“. Zwei Projektmitglieder von „Schritt für Schritt“ haben sich laut AMS Wien sogar selbstständig gemacht.
Nach Beratung „arbeiten trainieren“
Die Initiative ist auf mehrere Jahre ausgelegt. Heuer sind bereits rund 150 weitere Langzeitarbeitslose neu eingestiegen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden drei Jahre lang vom AMS Wien beraten und betreut. In den ersten Monaten gehe es „ganz stark um existenzielle Fragen wie: Verliere ich nicht alle Vergünstigungen, wenn ich arbeiten gehe?“, so Göschl.
Parallel zur Beratung erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei sozialökonomischen Betrieben – etwa der Caritas und der Volkshilfe – die Möglichkeit, wieder in die Arbeitswelt hineinzuschnuppern. Bis zu 15 Stunden pro Woche können sie dort „arbeiten trainieren“. Konkret bedeutet das eine langsame Gewöhnung an den geregelten Arbeitsalltag. Die intensive Betreuung und Beratung hätten sich bewährt. Auch deshalb, weil ein Scheitern und die Rückkehr in das Programm erlaubt sind.
Projektausweitung vorstellbar
Auf Radio-Wien-Nachfrage kann sich das AMS Wien auch vorstellen, das Projekt auszuweiten. Voraussetzung ist, dass das Projekt wie bisher weiterläuft. Bedarf besteht in jedem Fall: Alleine in Wien gibt es rund 8.000 Menschen, die seit über fünf Jahren keiner geregelten Arbeit nachgehen.