AUA-Flugzeuge
ORF.at/Christian Öser
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Wirtschaft

AUA-Streik: Hotline stark überlastet

Die AUA hat aufgrund der Streikdrohung des Personals präventiv 400 Flüge gestrichen, rund 50.000 Passagiere sind betroffen. Reisende müssen nun umdisponieren. Dabei gibt es allerdings Probleme – so war am Mittwoch etwa die AUA-Hotline stark überlastet.

Ab Mitternacht bleiben die Flugzeuge der AUA für jedenfalls eineinhalb Tage am Boden. Wer in diesem Zeitraum ein Ticket gebucht hat, ist auf Umbuchungen angewiesen – entweder durch die AUA oder in Eigenregie. Das ist mitunter ein holpriger Weg, wie der Wiener Geschäftsmann Martin S. gegenüber „Wien heute“ berichtet. Er wollte am Mittwoch eigentlich seinen AUA-Rückflug nach Wien für Donnerstag online umbuchen.

„Die Umbuchungsmöglichkeiten, die mir vorgeschlagen wurden, waren lauter Flüge, wo mir klar war, die werden zu einem späteren Zeitpunkt ebenso gecancelt“, schilderte der Geschäftsmann, der derzeit in Rumänien ist. Den ganzen Nachmittag versuchte er umzubuchen – erfolglos. „Am Abend wurde mir dann endlich doch eine offizielle Info geschickt, dass mein Flug gecancelt ist. Daraufhin wurde in diesem Email gesagt, man kann sofort umbuchen. Auch das war wieder über mehrere Stunden hinweg nicht möglich.“

Website und Hotline überlastet

Die Website und die Hotline der AUA waren am Mittwoch schwer überlastet. „Es ist so, dass wir in der Tat in den letzten 24 Stunden ein 20-faches Anrufvolumen verzeichnen, gerade eben aus Österreich“, sagte Michael Trestl, CCO im Vorstand der AUA. Die meisten der betroffenen Passagiere habe man aber schon kontaktiert, der Rest soll noch folgen.

„Einen Großteil der Passagiere konnten wir auf alternative Flugverbindungen – entweder innerhalb der Lufthansa-Gruppe oder auch mit Partner-Fluggesellschaften außerhalb der Lufthansa-Gruppe – noch am selben Tag ihrer Abreise oder ihrer Ankunft umbuchen. Es gibt aber auch sicherlich jene Fälle, wo eine Flugreise dann erst am nächsten Tag erfolgen kann“, so Trestl.

Auswirkungen des AUA-Streiks

Auswirkungen des AUA-Streiks

Proaktives Handeln bei fehlender Information

Sollte man keine Informationen von Seiten der AUA bekommen, empfiehlt das Europäische Verbraucherzentrum selbst aktiv zu werden. „Dann sollte man sich nach einem Umbuchungsflug umschauen, eigenständig umbuchen und die Belege aufbewahren und diese dann an die AUA herantragen für einen Kostenersatz“, so Jurist Jakob Zarari.

Die EU-Richtlinie sieht bei Flugausfällen je nach Länge der Flugstrecke Ausgleichszahlungen in der Höhe von 250, 400 oder 600 Euro vor, wenn der Flug weniger als 14 Tage vor dem Abflug kurzfristig annulliert worden ist. Ein Streik des eigenen Personals gelte dabei nicht als außergewöhnlicher Umstand. Betroffenen Passagieren könne daher eine Ausgleichszahlung zustehen. Derzeit werde von Seiten der AUA noch geprüft, am Freitag, Samstag und Sonntag zusätzlich Flüge mit größeren Fliegern anzubieten, heißt es.