CHRONIK

Polizeichef fordert generelles Waffenverbot

Ab Samstag tritt rund um den Reumannplatz in Favoriten eine Waffenverbotszone in Kraft. Nach mehreren Vorfällen mit Messern hat sich die Polizei dafür entschieden. In der ZIB 2 spricht sich Polizeipräsident Gerhard Pürstl einmal mehr für ein allgemeines Waffenverbot in Österreich aus.

Gerhard Pürstl verteidigte in der ZIB 2 die Waffenverbotszone. Zwar seien Schusswaffen schon jetzt verboten in der Öffentlichkeit, auch dürfen Jugendliche, Asylwerber und Drittstaatsangehörige schon jetzt keine Messer tragen. Der Waffenbegriff im Gesetz sei aber zu ungenau, so Pürstl. Die meisten Messer, aber auch zum Beispiel eine Machete, fallen gar nicht unter den Waffenbegriff.

Pürstl erklärte, dass er ein allgemeines Waffenverbot in Österreich begrüßen würde: "Ich bin überzeugt, dass das natürlich was bringt. Ich glaube, es ist ganz wichtig, wenn der Gesetzgeber und die Gesellschaft ein Zeichen setzen, dass man Waffen in der Öffentlichkeit einfach nicht haben will. Wir wollen eine Gesellschaft, die ohne Waffen auskommt und das bringt auch was. Man sehe das dort, wo schon Waffenverbotszonen verordnet worden seien.

Praterstern: Ein Drittel weniger Kriminalität

In Wien gibt es eine solche Verbotszone seit 2018 am Praterstern. Hier sei die Kriminalität um 30 Prozent zurückgegangen, das sei sehr beachtlich, so Pürstl. Die Verbotszone am Donaukanal habe man wieder eingestellt, weil die Voraussetzungen einfach nicht mehr gegeben gewesen wären, sagte der Polizeipräsident. Es habe einfach weniger Gewaltdelikte gegeben.

Nicht festlegen wollte sich Pürstl bei der diskutierten Senkung der Strafmündigkeit. Es gäbe viele Modelle, sagte der Polizeipräsident. „Aber eines geht jedenfalls nicht, dass der Zwölf-, 13-Jährige einen Raubüberfall begeht und dann unter Umständen beim Jugendamt vorne hineingeht und hinten wieder hinausgeht.“ Es brauche ein Sanktionensystem, ein System, das auch Kindern Grenzen setze. Das müsse ohne Zweifel da sein, betonte Pürstl.