Ein Mädchen schreibt etwas von einem Smartphone ab
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Soziales

Jugendpädagoge: Handy in Alltag integrieren

Der Generation Alpha, jene, die nach 2010 geboren wurden, wird häufig nachgesagt, nur mehr am Smartphone zu „kleben“. Für den pädagogischen Leiter der Jugendzentren, Christian Holzhacker, ist das Handy „weder gut noch schlecht“. Man müsse es in den Lebensalltag integrieren.

Das Handy und die digitalen Medien seien ein wesentlicher Teil unserer Realität, sagte der Jugendpädagoge im „Wien heute“-Interview. „Unsere Kinder und die Jugendlichen wachsen damit auf. Das ist jetzt per se weder gut noch schlecht. Wir müssen das lernen, zu integrieren, wie wir viele, viele andere Dinge in unseren Lebensalltag integriert haben.“

Schwierige Situation während der Pandemie

Smartphones würden Chancen bieten, „nämlich Kommunikation über weite Strecken und Grenzen hinweg und Austausch mit uns ganz fremden Welten“. Gleichzeitig müsse man darauf achten, Aspekte, „die unseren Leben zentral sind, nicht zu verlieren“, erklärte Holzhacker. „Wir erleben das in unserem Alltag bei den Wiener Jugendzentren, dass hier die Zeiten, wo wir andere Dinge mit ihnen machen, dann sehr geschätzt werden.“

Generation Alpha: Ein Blick aus pädagogischer Perspektive

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Während der Pandemie, als viel Kommunikation ausschließlich über Bildschirme erfolgte, wurden die sozialen Fähigkeiten nicht in der Art und Weise ausgebildet, wie das andere Generationen erlebt haben, meinte Holzhacker. „Vor allem in Gruppen untereinander zu interagieren, wurde nicht so eingeübt.“ Die Zeit seit dem Ende der Pandemie hätten Kinder und Jugendliche für andere Entwicklungsschritte benötigt. Die Kommunikation müsse daher in einem anderen Lebensabschnitt gelernt werden.

Eltern sollen zuhören

Wichtig sei hier auch die Vorbildwirkung der Eltern. Man solle den Kontakt zum Kind suchen, „und vor allem auch zuhören“. Man müsse den Reflex unterdrücken, auf alles eine Antwort haben zu müssen. „Den Impuls muss man bewusst unterdrücken, nur zuhören und schauen, was kommt von meinem Kind.“ Und wenn man dabei selbst kein Handy in der Hand hat, sei das authentischer, so Holzhacker.