Menschen schauen sich im Naturhistorischen Museum Steine an.
APA/HANS KLAUS TECHT
APA/HANS KLAUS TECHT
Wissenschaft

Selbst forschen im Naturhistorischen Museum

Zwischen 10 und 17 Uhr können interessierte Besucherinnen und Besucher im Naturhistorischen Museum (NHM) heute selbst zu Forschenden werden. 28 Projekte werden vorgestellt, bei denen jeder und jede etwas beisteuern kann. Zusätzlich gibt es Führungen zur Stadtnatur, Mitmachstationen und ein interaktives Videospiel.

„Citizen Science“, übersetzt Bürger-Wissenschaft, beschreibt eine Möglichkeit, bei der sich alle Menschen, unabhängig von ihrem beruflichen oder akademischen Hintergrund, an aktuellen Forschungsprojekten beteiligen können. In Wien findet derzeit die Konferenz der europäischen Citizen Science Association (ECSA) statt. Ein Anlass, der das NHM zum Citizen Science Day angeregt hat. „Damit wollen wir das Thema bekannt machen und zeigen, wie groß die Spannweite an Forschungen ist“, so NHM-Generaldirektorin Katrin Vohland.

Bandbreite von Artenvielfalt bis KI-Lieder

Deshalb werden auch 28 verschiedene Projekte vorgestellt, bei denen die Besucherinnen und Besucher mitwirken können. Eines davon ist etwa der „Teabag Index“ der AGES. Bei dieser Forschungsarbeit können Menschen weltweit Teebeutel in den Boden einsetzen, um deren Zersetzungsdauer zu messen und somit mehr über den dabei entstehenden CO2-Ausstoß zu erfahren. Andere Projekte, die im NHM präsentiert werden, drehen sich etwa um die Artenvielfalt der Schmetterlinge, das individuelle Hitzeempfinden oder auch um die Qualität von KI-generierten Songs.

Das NHM hofft, durch seine Veranstaltung mehr Interessierte für Projekte gewinnen zu können, denn die Bürgerbeteiligung in der Wissenschaft ist eine Win-Win-Situation: Die Teilnehmenden können viel Neues dazulernen und sich einbringen. Die professionell Forschenden profitiert ebenfalls von der Mithilfe, da viele Projekte eine Unmenge an Daten brauchen, die gesammelt und ausgewertet werden müssen.

Eintrittspreis reduziert

Neben der Präsentation der verschiedenen Initiativen bietet das NHM auch ein breites Programm an Führungen. Unter dem Motto „Museum Goes Outdoor“ werden Vögel, Baugesteine und Pflanzen in Pflasterritzen rund ums NHM unter die Lupe genommen. Bei „Pint of Science“ kann man mehr über Kolonialismus, Archäologie und das Sammeln von Fossilien erfahren. „Die Stadt ist wild“ gibt mit Mitmach-Stationen Einblicke in die städtische Fauna.

Für Interaktivität ist auch mit dem Videospiel „Biodiversity Jump’n’Run“ gesorgt, bei dem die Besucherinnen und Besucher auf einer großen LED-Wand die Artenvielfalt verschiedener Landschaften in Österreich entdecken können. Insgesamt biete das Museum ein Angebot für Groß und Klein, so NHM-Direktorin Vohland. Für Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre ist der Eintritt gratis, für Erwachsene gilt ein reduzierter Preis von 14 Euro.