9.550-mal hat die Fahrradpolizei im Vorjahr Anzeigen und Organmandate ausgestellt und Verkehrssünder abgemahnt. Damit wurde ein Rekord aufgestellt. Der hängt auch damit zusammen, dass im Vorjahr so viele Beamtinnen und Beamte wie noch nie in der Stadt mit dem Rad unterwegs waren. Die Fahrradpolizei hat neben den Rädern und Scootern auch ein Auge auf Autos und Fußgänger.
Häufig werden Fußgänger, die bei Rot über die Straße gehen, erwischt, aber auch Rad- und Scooterfahrer ignorieren oft das Rotlicht. Immerhin 2.000 Anzeigen und Organmandate sind allein deswegen im Vorjahr ausgestellt worden. Danach folgen mit Abstand Telefonieren während der Fahrt oder unzureichend ausgestattete Fahrräder. Auch frisierte Räder wurden sichergestellt. Ein E-Bike hatte etwa 67 km/h erreicht, wobei eigentlich maximal 25 km/h erlaubt wären.
Spezialausbildung für Fahrradpolizisten
Polizisten und Polizistinnen, die zur Fahrradpolizei wollen, müssen vor der Ausbildung und danach einmal im Jahr die Leistungsstufe beim Fitnesscheck erbringen. Die Fahrttechnik der Fahrradpolizistinnen und Polizisten liegt auf einem hohen Niveau und unterscheidet sich stark vom zivilen Fahren. Bergab und bergauf über Stiegen fahren, mit Gefühl über Gehsteigkanten kommen, ohne das Rad zu beschädigen, präzises Kurvenverhalten. Das erfordert viel Übung.
Die Ausbildung für den Fahrraddienst dauert eine Woche und startet mit Gleichgewichtsübungen zur Gewöhnung an das Gerät, insbesondere auch in Bezug auf die Klipp-Pedale, mit denen die Polizistin oder der Polizist fest mit dem Fahrrad verbunden ist. Nach den Übungen und insbesondere der Fallschule erfolgt die Videoanalyse.
Verpflichtende jährliche Fortbildung
Im Modul Einsatztaktik wird geübt, wie man sich mit dem Rad bei einer Anhaltung aufstellt, Distanz beim Einsatz von Pfefferspray gewinnt oder das Rad zur Verteidigung einsetzen kann, sollte es notwendig sein. Außerdem gibt es einen Technikteil zu Wartung und Reparatur des Fahrrades, um selbstständig Defekte beheben zu können. In der halbtägigen E-Bike-Ausbildung wird gezeigt, was in der Handhabung speziell zu beachten ist. Einmal im Jahr gibt es eine verpflichtende Fortbildung im Ausmaß von zwölf Stunden.