Container Urban Tribes am Donaukanal
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CHRONIK

Donaukanal: Rad-Lokal vor dem Start abgebaut

Als Treffpunkt für Rad-Fans hätte das Lokal „Urban Tribes“ am Donaukanal etabliert werden sollen. Noch vor dem Start und einer behördlichen Räumung sind die Container jetzt abgebaut worden.

„Eine Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt mit Bar und Bistro. Ein Treffpunkt für Fahrradfahrer in ganz Wien. Vor allem auch ein Stützpunkt für Fahrradboten“ – so skizzierte Julian Suryana die Ziele für „Urban Tribes“ am Donaukanal zwischen Salztor- und Marienbrücke. Mit seinem Konzept hat der frühere Fahradbote einen Wettbewerb der Stadt gewonnen. 2021 sollte das Lokal eröffnen – mit indonesischer Küche, 240 Sitzplätzen und auch konsumfreier Zone.

Der Standort sei aber letztlich ein schwieriger, so Suryana: „Obwohl wir 1.000 Quadratmeter haben, es ist eigentlich eine sehr schmale Fläche. Und dadurch, dass man normalerweise durch das Eisenbahngesetz vier Meter Abstand nehmen muss von den U-Bahngleisen, ist sehr wenig Platz. Und dadurch mussten halt viele Sicherheitsvorkehrungen bearbeitet werden. Vor allem Brandschutzthemen.“

Fahrradlokal „Urban Tribes am Donaukanal“ endgültig gestoppt

Das „Urban Tribes“ hätte am Donaukanal zwischen Salztor- und Marienbrücke ein Treffpunkt für Fahrrad-Fans werden sollen. Jetzt wurde abgebremst, bevor es überhaupt begonnen hat.

Gesamtkonzept für Donaukanal

„Der Bestandnehmer (…) wurde wiederholt aufgefordert, seinen vertraglichen Verpflichtungen und dabei vor allem der Betriebspflicht nachzukommen“, hieß es in einer Stellungnahme der für den Donaukanal zuständigen via donau – Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft, „bedauerlicherweise hat er sein Lokal nie eröffnet. Im Herbst 2023 wurde daher nach letztmaliger Fristsetzung einvernehmlich die Räumung vereinbart.“

Zur Zukunft des Areals verweist man auf ein Gesamtkonzept der Stadt zum Donaukanal, das in Arbeit sei. Abhängig davon werde über die weitere Nutzung entschieden.

Pläne für Marx Halle

Julian Suryana hat nun neue Pläne: „Wir wollen uns vorübergehend bei der Marxer Halle aufstellen, ein paar Wettbewerbe machen. Wir haben uns zusammengetan mit den Veranstaltern von Wild West. Da sind
Flohmärkte unterwegs und wir werden auch Fahrräder reparieren.“

Was vom Donaukanalprojekt bleibt sind Erfahrungen: „Wir waren fünf Personen, haben alles selber gebaut, alles geschweißt. Wir mussten natürlich lernen zuerst am Anfang. Ich bin nicht Schlosser von Beruf, kann jetzt aber schweißen. Also, wir haben sehr viel Herz und Blut da eingesteckt und wir haben auch nicht nachgelassen.“ Das Projekt habe man wohl auch etwas überschätzt: "Leider konnten wir nicht alles einhalten und durchführen, so wie wir es uns vorgestellt haben.“