Schild in der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Wiener AKH
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CHRONIK

AKH-Kinderpsychiatrie: Kein „Kollaps“

Von einem bevorstehenden Kollaps in der Kinder- und Jugendpsychiatrie am AKH wegen zahlreicher Kündigungen ist in Zeitungen berichtet worden. Von seiten des Spitals wird das relativiert.

„Knapp die Hälfte der Beschäftigten“ hätte im Vorjahr gekündigt, hieß es im Bericht der „Wiener Zeitung“, Pflegekräfte seien restlos überfordert. Dem schließt sich Paul Plener, Primar der Kinder- und Jugendpsychiatrie am AKH, gegenüber „Wien heute“ nicht an: „Wir haben auch den höchsten Ärztestand aller Kinder- und Jugendpsychiatrien in Österreich, verglichen mit den Betten. So gesehen war das dann doch verwunderlich, in der Zeitung zu lesen, dass ich in einer Klinik arbeite, die offensichtlich kurz vor dem Kollaps steht.“

Kritik an Kinder- und Jugendpsychiatrie am Wiener AKH

Einem Zeitungsbericht zufolge gibt es einen „Kollaps“ in der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Wiener AKH. Auch wenn es Personalmangel gibt ist von einem Kollaps aber keine Rede.

Sechs Betten frei

Die Problematik „Personalmangel“ sei aber auch hier Thema, so Plener: „Wir haben auf einer Station 2,8 offene Stellen und wir haben auf der anderen Station noch mal zehn offene Stellen bei insgesamt 48 Pflegepersonen. Das sind die realen Zahlen. Das ist nicht gut, aber auch nicht viel anders als in anderen Häusern im AKH.“

Weil Personal fehlt, bleiben sechs Betten frei. Personal, das zur Verfügung steht, wird zuerst der Akutstation zugeteilt. Auf einen Patienten kommen eineinhalb Vollzeitkräfte, eine personalintensive Angelegenheit.

Zimmer mit Couch in der Kinder- und Jugendpsychiatrie am AKH Wien
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Teilweise werden Patientinnen und Patienten nicht im AKH sondern zuhause behandelt

Behandlung teilweise zuhause

Mittlerweile werden auch Patientinnen und Patienten zuhause behandelt. „Das ist bitte nicht als Konzept der Mangelverwaltung zu verstehen, sondern ein innovatives Versorgungskonzept, wie wir es auch gesehen haben. Wir versorgen damit elf Patientinnen mehr, die sonst stationär aufgenommen hätten werden müssen“, erläuterte Plener. Personal wird auch hierfür gebraucht – in Folge dessen ist es zu Anstellungen gekommen. Darüber hinaus sei das Konzept auch gefördert worden.