Die Brunnenskulptur von Pavlo Makov im Museumsquartier
eSeL.at – Lorenz Seidler
eSeL.at – Lorenz Seidler
Kultur

Neue Brunnenskulptur im Museumsquartier

Der ukrainische Künstler Pavlo Makov zeigt im Museumsquartier seinen Biennale-Beitrag 2022. Die Bronzetrichter-Pyramide ist ein Symbol für „die Verknappung natürlicher Ressourcen, aber auch die Schwächung der Demokratie“.

Seit Donnerstag ist im Wiener Museumsquartier ein neuer Brunnen zu bewundern. „The Fountain of Exhaustion“ des ukrainischen Künstlers Pavlo Makov hat seit seinem Entwurf einen Bedeutungswandel durchgemacht.

Mitte der 1990er wollte Makov mit seiner Skulptur den Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser in seiner Heimatstadt Charkiw darstellen. Als ukrainischer Beitrag zur 59. Venedig Biennale 2022 wurde sie als Zeichen der Widerstandsfähigkeit des ukrainischen Volkes gelesen.

Wand mit pyramidenförmig befestigten Bronzetrichtern

„Die Menschheit und ihre Zukunftsvisionen sind in einem ständigen Erschöpfungsprozess begriffen. Es ist schwierig, damit zu leben, und es scheint noch schwieriger für uns zu sein, etwas dagegen zu tun“, kommentiert der 1958 geborene Künstler seine Brunnenskulptur.

Trichter der Brunnenskulptur von Pavlo Makov
eSeL.at – Lorenz Seidler
Brunnenskulptur von Pavlo Makov

Sie bleibt den ganzen Sommer im Haupthof des Museumsquartiers aufgestellt. „Kunst ist keine Medizin, sie ist eher eine Art Diagnose. Kunst allein kann kaum die Welt retten. Ich hoffe, dass sie uns dennoch ermutigen kann, unsere Komfortzone zu verlassen.“

„The Fountain of Exhaustion“ ist eine an einer Wand pyramidenförmig befestigte Anzahl kleiner Bronzetrichter, bei der das in den obersten Trichter fließende Wasser sich in jeder Etage immer mehr aufteilt, bis ganz unten zwölf Trichter nur jeweils mit einem schmalen Rinnsal befüllt werden – als Symbol für „die Verknappung natürlicher Ressourcen, aber auch die Schwächung der Demokratie und die Erschöpfung der Menschheit, gegen die aktuellen Krisen anzukämpfen“.