Restmüllanlieferung bei Saubermacher
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Chronik

Oft Brände durch Batterien im Restmüll

Rund ein Drittel der Batterien wird in Wien laut einer Untersuchung nicht so entsorgt, wie es sein sollte. Im Restmüll kommt es dadurch häufig zu Bränden in den Entsorgungsbetrieben. Die Interessensvertretung der Abfallwirtschaft fordert ein Batteriepfand.

„Wir haben das große Problem, dass wir die Batterien in unserem Input-Material im Gewerbemüll nicht finden können. Sobald die bei uns im Zerkleinerer hereinkommen, brechen wir diese Lithium-Batterien auf und dann kommt es zu Bränden“, schilderte Thomas Birkner, Leiter der Produktionsanlagen für Wien und Niederösterreich bei Saubermacher.

Regelmäßig finden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Akkus und Elektrogeräte im Restmüll. Mehrmals täglich kommt es zu Bränden, die gelöscht werden müssen. In Vorarlberg brannte bei einem solchen Feuer kürzlich ein Bauhof ab – mehr dazu in Großbrand in Feldkirch: Spezialisten angefordert.

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Boxen in vielen Geschäften

Damit das nicht passiert, setzt die MA 48 auf Aufklärung. „Die Batterien können zum Mistplatz gebracht werden, der MA 48 oder zu unserem mobilen Sammelstellen. Aber man kann die Batterien auch einfach im Handel abgeben“, erklärte Abfallberaterin Mareen Bretschneider gegenüber „Wien heute“. In allen Geschäften, in denen man Batterien kaufen könne, würden dazu eigene Boxen stehen.

Wichtig ist auch, dass Batterien nicht zu lange zu Hause herumliegen, weil sie auslaufen können und das der Umwelt schadet. Bei der Recyclingquote liegt Wien mit nur zwei Drittel österreichweit auf dem letzten Platz.

Wien laut Erhebung Schlusslicht beim Entsorgen

Damit die Akkus und Batterien schnell und sicher in die Sammelstellen kommen, fordert die Abfallwirtschaft Anreize. „Eine Möglichkeit wäre ein Pfandsystem oder ein anderes Anreizsystem, zum Beispiel durch einen Incentive beim Neukauf eines neuen Gerätes im Handel“, sagte Saubermacher-Geschäftsführer Alois Fürnkranz. Also eine Umtauschprämie oder Ähnliches, damit der Elektromüll nicht mehr im Restmüll landet. Damit würde auch verhindert, dass bei Akku-Bränden giftige und umweltschädliche Gase austreten.

Laut einer Berechnung der Montanuniversität Leoben landen jährlich drei Millionen Batterien im Abfall. Wien ist demnach Schlusslicht: Nur 66 Prozent der Batterien werden demnach bei den vorgesehenen Sammelstellen abgegeben. In Niederösterreich und dem Burgenland sind es 86 Prozent. Die Forderung nach einem Pfandsystem wurde zuletzt auch bei der Regionaltagung des Verbandes Österreichischer Entsorgungsbetriebe für Wien, Niederösterreich und das Burgenland nachdrücklich erhoben.