Das Heliometer ermöglicht atemberaubende Blicke auf den Wiener Nachthimmel. „Es ist das größte Heliometer der Welt“, schwärmt Norbert Fiala vom Verein Kuffner-Sternwarte im „Wien heute“-Interview. „Zu Beginn des 20. Jahrhunderts konnte man damit direkt am Himmel die Entfernung zu Sternen messen. Das war natürlich eine Sensation und es gibt weltweit kein vergleichbares Gerät, das jetzt noch erhalten ist“, so Fiala.
Restaurierung durch Spende von Kuffner-Erben
Gegründet wurde die Ottakringer Sternwarte 1884 vom jüdischen Unternehmer Moritz von Kuffner, damals auch Besitzer der Ottakringer Brauerei. Bis 1916 war das Riesenteleskop in Betrieb. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Objektiv gestohlen, Kuffner selbst wurde 1938 aus Österreich vertrieben, seine Sternwarte „arisiert“. Die Kuffner-Sternwarte wurde 1947 als Volkssternwarte wieder eröffnet – jedoch ohne funktionierendes Heliometer.
Jahrzehnte später wurde nun die Heliometer-Optik durch eine modernere ersetzt. Die Restaurierung machten die Nachfahren Kuffners, die in den USA leben, möglich. Sie spendeten insgesamt 100.000 Euro. „Das Tolle jetzt ist, dass es eine moderne Optik bekommen hat mit der man alles am Himmel wunderbar sehen kann. Und diese Optik liefert wirklich prächtige Bilder“, sagt Fiala.
Das weltgrößte Heliometer in der Kuffner Sternwarte
Seit fast 150 Jahren kann man auf der Kuffner-Sternwarte in Ottakring die Sterne betrachten. Nun ist das auch mit dem neu restaurierten Heliometer, einem historischem Teleskop, möglich. Dabei soll es sich laut Angaben der Sternwarte sogar um das größte der Welt handeln.
Kostenlose Besuche für Schulklassen
Bei der Stadt Wien freut man sich, dass auch Schulklassen künftig den Nachthimmel über Wien durch das neue Objektiv kostenlos betrachten können. Schaulustige jeden Alters sind eingeladen, es den Kindern gleichzutun. Der Kuffner-Sternwarte-Verein bietet mittwochs, donnerstags und sonntags Führungen an.