Außenansicht Oberes Belvedere
Lukas Schaller/Belvedere Wien
Lukas Schaller/Belvedere Wien
Kultur

Visitor Center beim Belvedere: Siegerprojekt gekürt

Die Umsetzung für das Besucherzentrum im Oberen Belvedere rückt näher: Der Entwurf des Grazer Architekturbüros epps Ploder Simon ZT steht als Sieger des EU-weiten Wettbewerbs fest. Die Eröffnung ist für Anfang 2028 geplant.

Das Architekturbüro setzte sich gegen 81 Mitbewerber aus acht Ländern durch, wie das Museum am Donnerstag bekannt gab. Die Jury würdigte laut Aussendung, „dass das Projekt das barocke Ensemble und die Vorgaben des Denkmalschutzes respektiert, gleichzeitig aber nicht auf eine eigenständige Identität verzichtet“.

Zu den Vorgaben gehörte, dass das Visitor Center unter dem südlichen Vorplatz des Schlosses „von außen möglichst unsichtbar ist“. Das nunmehrige Siegerprojekt führt vom Eingang beim Kavalierstrakt an der Prinz-Eugen-Straße über drei Ebenen in das Visitor Center unter der Parkanlage, von wo die Anbindung an das Schloss erfolgt.

Entwurf für das Foyer im Belvedere Visitor Center
epps Ploder Simon ZT GmbH
Das neue Besucherzentrum soll Anfang 2028 eröffnet werden

Meistbesuchtes Kunstmuseum Österreichs

Notwendig geworden sei der Bau eines Besucherzentrums, um eine zeitgemäße Infrastruktur für die große Besucherzahl zu gewährleiste, so das Museum. 2023 war das Belvedere mit 1,3 Millionen Gästen das meistbesuchte Kunstmuseum Österreichs.

„Es ist eine unglaubliche Freude, dass unser Beitrag, der auf einen behutsamen und achtenden Umgang mit dem barocken Mikrokosmos Belvedere abzielt, ohne dabei auf das Zeitgenössische zu verzichten, zu einem Sieg geführt hat, der letztlich auch für eine vergangene und eine gegenwärtige Baukultur steht“, werden die Architekten Petra Simon und Elemer Ploder zitiert.

Bauprojekt Teil eines Konjunkturpakets für Museen

„Der gleichermaßen elegante wie funktional flexible Entwurf von epps ermöglicht eine Weichenstellung für die Zukunft des Belvedere, die seinem internationalen Ruf und seiner Attraktivität gerecht wird“, freut sich Generaldirektorin Stella Rollig. Veranschlagt ist eine 18-monatige Planungs- und Einreichungsphase sowie eine ebenso lange Bauzeit.

Das Projekt ist Teil eines Konjunkturpakets, für das die Bundesregierung für die Jahre 2025 bis 2027 insgesamt 100 Mio. Euro veranschlagt hat und in dessen Rahmen wichtige Bauprojekte im Belvedere, im Kunsthistorischen und im Naturhistorischem Museum realisiert werden sollen. Das Siegerprojekt wird im Kreis der zwölf besten Entwürfe vom 28. Mai bis 2. Juni im Belvedere 21 öffentlich und kostenlos zugänglich sein.