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Chronik

Deutschkurse für Kindergarten-Personal

Der Bund versucht mit einer neuen Maßnahme dem Personalmangel in Kindergärten zu begegnen. Integrationsfonds und Kindergartenträger fördern Deutschkurse für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in erster Linie für Kindergarten-Assistentinnen.

Experten bezeichnen Kindergärten als wichtigsten Ort für Integration. Besonders wichtig dabei sei die Sprache, auch wenn es um Ausbildungen für Kindergartenteams gehe: „Wir haben ja auch Fortbildungen, wo ganz viel pädagogische Inhalte weitergegeben werden. Das ist einfach ganz klar wichtig, dass Sie das gut verstehen können, damit sie dem genauso folgen können“, so Loretta Straatman vom KIWI-Kindergarten Breitensee.

Deutschkurse für Kindergarten-Assistentinnen

Um dem Personalmangel in Kindergärten entgegenzuwirken, bietet der Bund eine neue Initiative an. In Zusammenarbeit mit Trägerorganisationen für Kindergärten unterstützt der Integrationsfonds Deutschkurse für Mitarbeiterinnen. Besonders im Fokus stehen dabei Deutschkurse für Kindergarten-Assistentinnen

C1-Niveau als Voraussetzung

Ziel der neuen Förderung ist es, die Mitarbeiter rasch auf das für den Beruf notwendige Sprachniveau C1 zu bekommen. Menschen aus dem Ausland nach Österreich zu holen, sei eine starke Perspektive. Denn Potenzial aus der Integration zu holen, sei ein Schatz, den es zu bergen gelte, so Jana Lutter vom Integrationsservice für Fachkräfte.

Das sei jahrelang nicht passiert, erklärte Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP): „Wir arbeiten jetzt mit Integrationspflichten. Das heißt, wenn man nach Österreich kommt, hat man die Verpflichtung, Deutsch zu lernen.“ Ansonsten hätten die Bundesländer die Möglichkeit, Sozialleistungen zu kürzen. Sie halte das für richtig, so Raab, denn Deutsch zu lernen sei die Basis für Kommunikation, Integration und eben auch „für die Bildungskarriere und die Möglichkeit, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen“.

Angebot soll ausgebaut werden

In Wien haben aber nicht nur Mitarbeiterinnen Förderbedarf in Deutsch, sondern besonders auch zahlreiche Kinder. Die Frage sei, wie Kinder Deutsch lernen könnten, wenn selbst die Betreuerinnen es nur schlecht beherrschten. Das sei kein Problem, versicherte KIWI-Geschäftsführerin Gudrun Kern. Für Elementarpädagoginnen und Fachkräfte sei Deutsch gesetzlich verankert, „aber wir sprechen hier von der Assistenz, von den betreuenden Kräften. Da gibt es diese Vorgabe in dem Sinne nicht mit C1-Niveau“.

Es sei wichtig, dass sich hier auch die Kindergartenträger auf den Weg machten. Deutschkurse sollen dabei helfen. Neben KIWI sind auch die Kinderfreunde dabei. Rund 100 Personen besuchen derzeit bereits Kurse. Das Angebot soll nun ausgebaut werden, die Kosten trägt der Integrationsfonds.