Zwei Frauen fahren in einem Betonkanu
FH Campus Wien
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Bildung

Studierende bauen Betonkanu für Rennen

Einige Studentinnen und Studenten der FH Campus Wien in Favoriten bauen derzeit ein Kanu aus rund 120 Kilogramm recyceltem Beton. Das Boot soll nicht nur schwimmen und Menschen transportieren, sondern auch bei einem Rennen, der Betonkanu-Regatta, mitmachen.

Das Team der FH Campus Wien, das derzeit an dem Kanu „ReBoot“ arbeitet, besteht aus Studierenden der Bachelor- und Masterstudiengänge „Architektur Green Building“ und „Bauingenieurswesen“. Die Studierenden werden auf drei Sparten – Projektmanagement und Bau, Design und Social Media und Logistik – aufgeteilt, sagte Projektleiter Marc-Patrick Pfleger.

Recycling im Bauwesen „effektiv“

„ReBoot“ (dt: Neustart) heißt das Kanu heuer, weil für den Bau das Material eines Vorgängermodells wiederverwendet wurde. „Durch die Wiederverwendung wird gezeigt, dass Recycling im Bauwesen nicht nur möglich, sondern effektiv ist“, sagte Pfleger. Momentan befindet sich der Bau von „ReBoot“ in der finalen Phase, insgesamt werden 120 Kilogramm Beton verbaut werden.

Kanu aus Beton
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Das Betonkanu „ReBoot“ im Entstehungsprozess

Schon im Vorjahr hat der Bauprozess begonnen. Da wurde ein altes Betonkanu der FH Campus von den Studierenden mit Hilfe eines Backenbrechers und eines Siebturms in kleine Gesteinskörner zerlegt, um das Material auch für „ReBoot“ verwenden zu können. Im Anschluss haben die Studierenden die Rezeptur für eine geeignete Betonmischung entwickelt, dann mit dem Bau der Bootsschale begonnen. Zum Abschluss wurde Spachtelmasse aufgetragen und das Kanu nach mehrtägigem Aushärten des Betons aus seiner Form gelöst.

Warum schwimmt Beton überhaupt?

Damit ist das Boot bereit für die alle zwei Jahre stattfindende Betonkanu-Regatta. Beim Wettkampf am 14. und 15. Juni in Brandenburg an der Havel in Deutschland werden die Teams mit den schnellsten Kanus auf einer 250 Meter langen Rennstrecke prämiert. Preise gibt es aber auch für die Kreativität beim Bootsbau. Hier gilt es laut Veranstaltern, „die Festigkeit und Wasserdichtheit der Baustoffe so zu nutzen, dass leichte und gleichzeitig robuste Kanus entstehen“.

Dass Kanus aus Beton schwimmen können, hat schon der griechische Mathematiker Archimedes in seinem „archimedischen Prinzip“, sicherlich unbewusst, festgehalten. „Übertragen auf die Schifffahrt bedeutet das nichts anderes, als dass ein Schiff durch das Verdrängen des Wassers Auftrieb erhält. Da nun die mittlere Dichte eines Schiffes geringer als die Dichte von Wasser ist, schwimmt es an der Oberfläche. Und das gilt natürlich auch für Boote aus Beton“, so die Veranstalter.