Fünf Darsteller und Darstellerinnen der Performance-Gruppe „toxic dreams“ stehen mit erhobenen Armen in einer rechteckigen Formation auf einem rot-blau beleuchtetem Bunker
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Spiel mit Ängsten im Bunker

Das Volkskundemuseum Wien in der Laudongasse macht erstmals den Bunker unter dem Schönbornpark für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Luftschutzkeller stammt aus dem 2. Weltkrieg und ist bisher als Depot für das Volkskundemuseum genutzt worden.

Bevor das Volkskundemuseum Wien ab Herbst saniert wird, finden unter dem Titel „before it gets better …“ zahlreiche Veranstaltungen statt. Im Bunker spielt die Performance- und Theatergruppe „toxic dreams“ unter der Regie von Yosi Wanunu mit dem Thema Angst. In „Warten auf die Barbaren“ werden die 44 Kojen des Bunkers szenisch bespielt. Jeder Schutzraum widmet sich einem anderen Thema. Etwa der Angst vor dem Fremden, vor zu wenig Geld oder zu viel Macht dadurch. Die Besucher der Veranstaltung werden auch in die Performance mit eingebunden.

Fotostrecke mit 9 Bildern

Tür zum Abgang in den Bunker beschriftet mit der Performance-Installation „Warten auf die Barbaren“
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Eine Kammer eingerichtet als Wohnzimmer, mit altem TV-Gerät, einer Stehlampe, bei der das Licht eingeschaltet ist. Ein Bild von Bergen an der Wand und einer braunen Couch auf einem bunten Teppich
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3 Menschen in braunen Uniformen sitzen in einer Kammer im Bunker. Der Mann erklärt zwei zuhörenden Frauen die Weltwirtschaft aus seiner Sicht
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Eine Kammer im Bunker eingerichtet mit 4 Stühlen, davor ein Rednerpult und ein durch Leuchtlampen symbolisiertes Kreuz
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Drei Dosen mit der Aufschrift Österreichische Luft stehen in einem Regal
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Eine Kammer im Bunker ausgefüllt mit Realen. Darauf stehen Dosen mit der Aufschrift österreichische Luft
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Eine Kammer ausgemalt in den Farben der Österreichischen Flagge: rot, weiß rot. Am Boden steht ein Monitor mit einer Videoinstallation. Darauf sind zwei Künstler zu sehen, die sich in eine Österreichflagge hüllen
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Eine Frau steht an einem Pult, sie trägt eine braune Uniform mit roter Krawatte und spricht wie eine Politikerin zu zwei zuhörenden Frauen, die auf Sesseln in der Kammer im Bunker sitzen
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Der rot und blau beleuchtete Gang im Bunker. Links und rechts sind die Eingänge zu den einzelnen Kammern zu sehen
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Luftschutzbunker als Ort des Nachdenkens

Das Stück nimmt sich der Thematik Festung an. Inspiriert vom gleichnamigen Gedicht des griechischen Lyrikers Konstantinos Kavafis aus dem Jahr 1904 durchlebt der Besucher, die Besucherin einen Parcours durch die Bunkerräume, der auf Wirtschaft, Politik, Glaube und die großen Fragen des Zusammenlebens in einer Gesellschaft reflektiert. In zwei Sektionen werden Bunkerstimmungen und Festungsfolgen erlebbar gemacht, wie das Volkskundemuseum Wien die Performance beschreibt.

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Photovoltaik-Anlage ist geplant

Die ehemalige militärische Anlage soll, geht es nach dem Direktor des Volkskundemuseums Matthias Beitl, zu einem jungen Kunst-, Kultur- und Nachbarschaftszentrum entwickelt werden. „Wenn man den Ort modifiziert, bietet er bis zu 400 Quadratmeter an zusätzlichem Raum, in dem man alles machen kann“. Außerdem ist geplant, auf dem Dach des Bunkers eine Photovoltaik-Anlage zu errichten. Die soll dann dem dortigen Kinderspielplatz Schatten bieten und gleichzeitig das Volkskundemuseum nach seiner Wiedereröffnung mit Energie versorgen.