Ein Mann spielt auf einem Synthesizer
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Kultur

Subwoofer-Konzerte für Gehörlose

Sub_Bar nennt sich ein neues, innovatives Veranstaltungskonzept, bei dem gehörlose Menschen, Menschen mit Hörbehinderungen und Hörende zusammenkommen, um elektronische Musik durch Vibrationen live zu erleben. Erreicht wird das durch Subwoofer.

In Wien findet ein solches spezielles Konzert am 29. April in der Flucc Wanne statt. „Im Flucc machen wir es aus dem Grund, weil ein Club, in dem sehr viel Techno gespielt wird, einfach über große Subwoofer verfügt, und das ist natürlich ideal für eine Veranstaltung, in der es um tiefe Frequenzen geht“, erzählte Veranstalter Alexander Hackl gegenüber „Wien heute“.

Komponieren mit vibrierendem Gürtel

Bei der Veranstaltung performen Alexander Regal und David Obermaier u. a. auf einem analogen Synthesizer sowie mit einer Drum Machine. Beide Künstler haben ein eingeschränktes Hörvermögen und tragen deshalb Feelbelts (vibrationsfähige Gürtel), über die sie den Bass wahrnehmen können. „Entlang dieses Gürtels sind kleine Lautsprecher, die Bassfrequenzen abgeben, die man dann spürt. Das heißt, wenn ich jetzt am Synthesizer auf eine Taste drücke und einen Ton mache, dann kann ich den einfach am Körper spüren“, erklärte Hackl.

Ein Mann spielt auf einem Syntheziser
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Beim Musikmachen tragen die Acts Feelbelts

Es spielen noch weitere Acts wie etwa Adrian Artacho, Joel Diegert und who i why, die Hälfte des Elektronikduos Laikka. Die dargebotene Musik wird in Subfrequenzen unter 150 Hertz stattfinden: Bei den Konzerten verwandeln Subwoofer den Raum in musikalische Druckräume und schaffen dadurch eine Gelegenheit für Verbindung und Interaktion zwischen Hörenden und Nichthörenden.

Elektronische Musik für Gehörlose

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Weitere Konzerte geplant

Das Projekt Sub_Bar ist eine von der Europäischen Union unterstützte Initiative von Studio M.A.R.S. und Eufonia und wird von einer wissenschaftlichen Studie begleitet, „um Einblicke zu bekommen, wie Musik von Menschen mit unterschiedlich ausgeprägtem Gehör im Bassbereich gemacht werden kann“, so Hackl. Geplant sind auch weitere Konzerte.