Kultur

Holocaust-Gedenkkonzerte in 21 Bezirken

In 21 Wiener Bezirken finden bis 8. Juni 21 Holocaust-Gedenkkonzerte statt. Der Vienna Royal Philharmonic Kulturverein veranstaltet die Konzerte an verschiedenen Erinnerungsorten. Der Auftakt war am Sonntag beim Schoah-Mahnmal in der Wiener Innenstadt.

Ziel sei es, „mit dem Erinnern an die schrecklichsten Zeiten des 20. Jahrhunderts das Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus zu wahren“, so Peter Illavsky, Organisator der Konzertreihe, gegenüber Radio Wien. Das Auftakt-Konzert findet beim Schoah-Mahnmal am Judenplatz in der Inneren Stadt statt. Ein Mitglied des Kuratoriums für Opfer des Nationalsozialismus hält eine Gedenkrede.

Bis 8. Juni finden insgesamt 21 Gedenkkonzerte in 21 Bezirken an Holocaust-Erinnerungsorten in Wien statt. In Floridsdorf, wo sich in der NS-Zeit zwei Außenlager des KZ Mauthausen befanden, ist das Konzert den Todesmärschen der letzten Kriegstage gewidmet. Gespielt wird in bei den Konzerten Musik von vertriebenen Komponisten. So soll auch ein Symbol der Versöhnung geschaffen werden.

Konzerte bei Schoah-Namensmauer und Aspangbahnhof

Gedacht wird mit den Konzerten Opfern des Nationalsozialismus und Widerstandskämpfern, die Juden versteckt haben. Wie dem Wiener Anton Schmid, der mehr als 300 Jüdinnen und Juden gerettet haben soll."Heute ist es wichtig, Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen und sich auch bewußt mit Diskriminierung und antisemitischen Tendenzen in der Gesellschaft im Hier und Jetzt auseinanderzusetzen", so Illavsky.

Der Eintritt zu allen Gedenkkonzerten ist gratis. Weitere Schauplätze sind die Schoah-Namensmauer am Otto-Wagner-Platz am Alsergrund (5. Mai, 14.00 Uhr), wo die Namen der 65.000 österreichischen Holocaust-Opfer eingraviert sind. Auch am Aspangbahnhof in Erdberg wird es ein Konzert geben (4. Mai, 14.00 Uhr). Von dort aus sind zwischen 1939 und 1945 rund 47.000 Wienerinnen und Wiener in Konzentrationslager deportiert worden.