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Gesundheit

WIGEV-Pflegehaus statt WIGEV-Spital

Besonders ältere Menschen brauchen nach einer Operation oft längere Zeit weiter Pflege. Im Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) wird das Angebot von Pflegehäusern, diese Aufgabe zu übernehmen und so Spitäler zu entlasten, weiter ausgebaut.

Nach erfolgreichen Operationen ist die medizinische und therapeutische Nachbehandlung entscheidend, um die Betroffenen wieder fit in ihr normales Lebensumfeld entlassen zu können. 96 dafür reservierte Plätze für Spitalspatientinnen und -patienten des WIGEV gibt es derzeit in den Pflegehäusern Baumgarten und Leopoldstadt. Bis Jahresende sollen es 144 sein. Rund 1.000 Menschen können dann im Jahr betreut werden.

Verbesserung der Versorgung älterer Menschen

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Mit den neuen Möglichkeiten können einerseits die optimale Nachsorge und Remobilisation der Patienten erfolgen, andererseits aber auch die Kliniken entlastet werden. „Das Problem bisher war, dass die Spitäler, sozusagen diese Patienten, die keine akut medizinische Betreuung mehr benötigen, einfach noch im Spital belassen haben, weil sie nicht nach Hause geschickt werden können. Und jetzt ist es mit diesen Einrichtungen möglich, die Spitäler zu entlasten und die Betreuung für diese Patientinnen einfach in hoher Qualität zu leisten“, so WIGEV-Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb.

Win-Win-Situation für Kliniken und Patienten

Wenn Patienten mit eigentlich beendeter medizinischer Behandlung weiter in einer Klinik bleiben, fehlen dadurch Betten zur Akutversorgung. Hier entlaste das neue Modell Patienten und Spitäler, wie Johannes Nadlinger, Direktor der WIGEV-Pflegehäuser, betonte: „In der Klinik entsteht natürlich auch für die Menschen ein Druck, wenn die Klinik einen verspürt. Und die Menschen (in den Pflegehäusern, Anm.) haben Zeit und haben die notwendige therapeutische, medizinische, pflegerische Begleitung, um maximale Sicherheit zu kriegen, um wieder nach Hause zu können.“

Die WIGEV-Pflegehäuser sind als Sonderkrankenanstalten klassifiziert. Das bedeutet, dass hier umfassende medizinische, pflegerische und fachtherapeutische Expertise zur Verfügung steht. Das ermöglicht die WIGEV-interne Weiterversorgung von Patienten, die nach einem Spitalsaufenthalt nicht nahtlos in Kurzzeitpflege- oder Remobilisations-Einrichtungen übernommen werden können. Damit schließt der WIGEV eine Versorgungslücke und schafft eine Win-win-Situation für Kliniken und Patienten.

Interne Lösung ohne Zusatzkosten

Die WIGEV-interne Versorgung sei unbürokratisch und schnell. Die Betroffenen blieben Kunden in ein und demselben Träger, erklärte Nadlinger. Das bedeute auch, dass keine zusätzlichen Kosten für Patienten oder Angehörige entstehen würden. Für den Gesundheitsverbund ist die Betreuung sogar billiger als in der Klinik. Bis zu drei Monate dauert die Betreuung. Bei den leichteren Fällen können über 80 Prozent wieder nach Hause.