KULTUR

Bewerbungen für Volksoper-Leitung gesucht

Die Bundestheater-Holding sucht die künftige Leitung für die Wiener Volksoper ab 2027, am Samstag wurde die Ausschreibung veröffentlicht. Die Stelle der künstlerischen Geschäftsführung wird ab dem 1. September 2027 „auf die Dauer von bis zu fünf Jahren besetzt“.

Die Bewerbungsfrist endet am 27. Mai. Die künstlerische Geschäftsführung habe die Volksoper gemeinsam mit der kaufmännischen Geschäftsführung als repräsentatives Repertoiretheater für Oper, Spieloper, Operette, Musical und für Ballett und modernen Tanz zu führen, heißt es zu den Anforderungen.

Das Haus soll laut Ausschreibung eine Ergänzung und Erweiterung des österreichischen Musiktheaters und Tanzangebots in Richtung Innovation hinsichtlich des Spielplans und Interpretinnen sowie Interpreten sein und dadurch auf eine zeitgemäße Weiterentwicklung des Begriffs „Volksoper“ einwirken sowie den Aspekt der Kulturvermittlung für ein breites Publikum mitberücksichtigen.

Frauen nachdrücklich zu Bewerbung eingeladen

Die Stellung der Volksoper im Kreis der internationalen Häuser ähnlicher Ausrichtung „ist zu erhalten und auszubauen“. Gute Branchenkenntnisse werden unter anderem ebenso vorausgesetzt wie Kenntnisse der einschlägigen Musikliteratur sowie Erfahrung in der Führung und im Umgang mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie mit Künstlerinnen und Künstlern. Auch hohe kommunikative und integrative Kompetenz ist erforderlich.

Von Bewerberinnen – Frauen sind nachdrücklich eingeladen – und Bewerbern wird ein Ideenpapier erwartet, das ihre Vorstellungen vom Stellenwert der Operette und des Musicals an der Volksoper respektive allgemein ihre Pläne für eine Weiterentwicklung am Haus umfassen soll. Interessierte können sich nun bis 27. Mai samt Motivationsschreiben, Lebenslauf und ihrer Gehaltsvorstellung an die Bundestheater-Holding wenden (Bewerbung an Bundestheater-Holding GmbH, Christian Kircher, Goethegasse 1, 1010 Wien oder direktion@bundestheater.at)

Lotte de Beer mit Mikrophon bei einer Pressekonferenz
APA/Tobias Steinmaurer
Lotte de Beer ist seit 2022 Leiterin der Wiener Volksoper

Lotte de Beer seit 2022 Leiterin

Derzeit hat die 2022 bestellte niederländische Opernregisseurin Lotte de Beer die Intendanz inne. Sie hat in der Vorwoche bei der Präsentation des Volksopern-Programms für die Saison 2024/25 ihr Kunstverständnis mit „das Theater ist eine Übung in Empathie“ umrissen. In einer polarisierten Gesellschaft könne Theater Brücken bauen, so de Beer: „Für ein Theater wie die Volksoper ist es das Wichtigste, Leute aus verschiedenen Blasen zusammenzubringen und ihnen eine gemeinsames Erlebnis zu bieten.“

Christoph Ladstätter, kaufmännischer Geschäftsführer der Volksoper, verwies auf die gute Entwicklung bei den verschiedenen Altersgruppen des Publikums. Mittlerweile 24 Prozent des Volksopernpublikums ist demnach unter 30 Jahre alt seien. Die Auslastung seit Beginn der Saison betrage 86,4 Prozent, wobei der vergangene März laut Ladstätter mit 94,8 Prozent der beste für das Haus aller Zeiten gewesen war.

In der Spielzeit 2024/25 sind an der Volksoper elf Premieren vorgesehen, zum Auftakt inszeniert Direktorin de Beer „Carmen“. Auf dem Spielplan stehen unter anderem auch „Im weißen Rössl“ mit Robert Palfrader als Kaiser und Harald Schmidt als Hinzelmann sowie „My Fair Lady“ mit Manuel Rubey und Karl Markovics.