Matura in Turnsaal
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Bildung

Zentralmatura startet mit Deutsch

Am Donnerstag hat in Österreich wieder die Zentralmatura begonnen. 41.290 Aufgabenhefte werden an die Maturantinnen und Maturanten verteilt, knapp ein Viertel davon in Wien. Gestartet wird mit Deutsch. Den Abschluss machen Latein und Griechisch am 16. Mai.

Mit den fünfstündigen Klausuren in Deutsch beginnt am Donnerstag die heurige Zentralmatura. Zum Auftakt der Reifeprüfungssaison steht damit gleich jenes Fach auf dem Programm, in dem an AHS und berufsbildenden höheren Schulen (BHS) alle Kandidatinnen und Kandidaten maturieren müssen. Außerdem ist es auch der einzige Prüfungsgegenstand, an dem alle die gleichen Maturaaufgaben bekommen. Insgesamt wurden 41.300 Aufgabenhefte ausgeliefert.

Nach dem ersten Tag macht die Zentralmatura gleich wieder Pause: Als zweites Fach ist am 7. Mai Mathematik dran, es folgen Englisch (8. Mai), Französisch (13. Mai), Italienisch (14. Mai), Spanisch bzw. die Minderheitensprachen Slowenisch, Kroatisch und Ungarisch (15. Mai), Griechisch und Latein (16. Mai). Wie schon in den vergangenen Jahren wird die Zeugnisnote der letzten Klasse in die Maturanote einberechnet. Schüler mit einem Befriedigend oder einer besseren Note im Jahreszeugnis sind damit weitgehend vor einem Durchfallen geschützt.

Start der Zentralmatura

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Änderungen bei Mathebeurteilung

Für die BHS-Maturanten gibt es diesmal Änderungen bei der Mathe-Beurteilung. Aufgrund stark schwankender Mathematik-Ergebnisse wurde die Prüfungsstruktur bereits ab 2020 angepasst. Nun werden auch die Klausuren in ‚Angewandter Mathematik‘ an den BHS entsprechend geändert: Der Beurteilungsschlüssel wird an jenen der AHS angepasst und die Vergabe von halben Punkten, die sich laut Bildungsministerium an den Gymnasien bewährt hat, auch an den BHS flächendeckend eingeführt. Außerdem sind nun 42 Aufgabenstellungen statt 48 zu lösen.

Im letzte Jahr schaffte an den AHS jeweils nur rund ein Prozent der Schülerinnen und Schüler in Deutsch, Mathematik oder Englisch die Matura nicht. An den BHS blieben in Deutsch ein Prozent und in Englisch bzw. Mathematik je zwei Prozent negativ. Das entspricht in etwa den Vorjahren – einzig in Mathematik war die endgültige Fünferquote an den AHS heuer etwas geringer, an den BHS dagegen jene in Englisch etwas höher – mehr dazu in Zentralmatura: Ergebnisse an AHS besser.

Mathematik-Matura
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Abschaffung komme nicht infrage

Größere Reformen bei der Matura oder gar deren Abschaffung, wie sie etwa von der Wiener SPÖ Ende vergangenen Jahres wieder gefordert wurde, kommen für ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek nicht in Frage, wie er gegenüber der APA betont hat. „Für mich ist und bleibt klar, dass es auch in Zukunft ein Festhalten am Konzept Matura braucht. Dabei steht die Abschaffung der Benotung mittels Ziffernnoten für mich nicht zur Debatte.“

Prüfungsstress als Chance zur Resilienz-Entwicklung

Barbara Haid, Präsidentin des Österreichischen Bundesverbands für Psychotherapie und Co-Initiatorin des Mental-Health-Jugendvolksbegehrens, betont, dass Prüfungen zwar Stress verursachen, aber auch eine Möglichkeit bieten, Resilienz zu üben und individuelle Lösungsstrategien zu entwickeln. Lehrkräfte, die für die Berufsorientierung verantwortlich sind, sehen die Entwicklung von ‚Resilienz und Stresstoleranz‘ als eine der wichtigsten Fähigkeiten, die den Schülerinnen und Schülern für ihre Zukunft am Arbeitsmarkt fehlen.

Michael Sörös, Leiter der Bildungsregion West der Bildungsdirektion Wien, stimmt dem zu und erinnert die Maturierenden daran, dass Arbeit und Verantwortung nicht abnehmen, egal welchen Weg sie nach der Matura einschlagen.

Maturakerze via Smartphone entzünden

Wer sich bei der Klausur in seinem Angstfach nicht auf die eigenen Fähigkeiten verlassen will, kann sich übrigens auch in diesem Jahr wieder per Online-Anmeldung „himmlischen Beistand“ holen: Im Rahmen der Aktion „Be blessed!“ wird dann während der Matura eine Kerze angezündet und für eine gute Prüfung gebetet, am Matura-Tag kommen per WhatsApp Video-Segenswünsche von Personen wie Kardinal Christoph Schönborn, Dompfarrer Toni Faber oder der evangelischen Pfarrerin Julia Schnizlein.

Die Maturakerzen sind Teil der österreichweiten Jugendinitiative „Denk Dich Neu“, über die die katholische Kirche in Österreich in Kontakt mit 18- bis 25-Jährigen kommen will.