Chronik

Vier Verletzte bei fünf Messerattacken

Vier Menschen sind in Wien bei mehreren Messerattacken am Freitag verletzt, mehrere bedroht worden. Die Polizei nahm drei Verdächtige fest. Die Bandbreite an Hintergründen reichte von Drogengeschäften über Schulden bis zu aggressiven Autofahrern.

Vermutlich um Drogen ging es bei einem blutigen Angriff in der Liniengasse in Mariahilf. Dabei verletzte ein 33-jähriger Österreicher seinen 45-jährigen Bekannten mit seinem Messer am Oberkörper. Die Berufsrettung Wien versorgte den Mann notfallmedizinisch und brachte ihn in ein Spital. Nach einer ambulanten Behandlung verließ der Österreicher selbstständig das Krankenhaus.

Auch der 33-Jährige wurde verletzt, weil ihm der Ältere einen Faustschlag versetzt hatte. Er wurde wenig später festgenommen, die Tatwaffe war verschwunden. Der 33-Jährige zeigte sich nicht geständig.

Messerstich bei Schuldeneintreibung

Gegen 5.00 Uhr Früh wurde ganz in der Nähe der ersten Auseinandersetzung auf der Mariahilfer Straße ein 22-Jähriger mit einem Messer attackiert.

Der junge Mann wollte bei einem flüchtigen Bekannten Schulden für seine Lebensgefährtin eintreiben, weshalb er sich auf der Einkaufsstraße mit dem Mann traf. Dieser versetzte dem 22-Jährigen jedoch einen Stich in den Rücken sowie einen Schlag in das Gesicht. Der Angreifer flüchtete, das Opfer wurde ins Spital gebracht und konnte noch nicht befragt werden.

Attacke in Flüchtlingsunterkunft

Am Abend kam es in einer Unterkunft für geflüchtete Personen in der Donaustadt zu einer Messerattacke. Ein 35-jähriger Tunesier griff zwei Mitbewohner (24 und 26 Jahre) an, indem er mit einem Pfefferspray in das Zimmer der beiden Männer sprühte und den Älteren mit einem Messer attackierte. Anschließend flüchtete er. Die beiden Opfer lehnten eine Versorgung durch einen Rettungsdienst ab. Der 35-Jährige wurde in der Nähe festgenommen. Dabei wurde festgestellt, dass sich der Mann illegal in Österreich aufhielt.

Disput zwischen Autofahrern

Gleichzeitig ärgerte sich ein 46-jähriger Autofahrer über die langsame Fahrweise eines anderen Fahrers. Dieser stieg aus, zückte ein Messer und schlug damit gegen die Autoscheibe des 46-Jährigen. Dieser wählte den Notruf, sein Kontrahent fuhr davon, wurde aber später in Meidling angehalten. Er bestritt die Vorwürfe und gab an, dass vielmehr der 46-Jährige der Aggressor gewesen sei. Er wurde auf freiem Fuß angezeigt, zudem wurde ein Waffenverbot über ihn verhängt.

Betrunkener drohte Jugendlichen

Schließlich bedrohte in Währing ein Mann eine Gruppe Jugendlicher mit einem Messer. Der Österreicher fühlte sich von den Jugendlichen gestört, die seiner Meinung zu laut waren. Zunächst drohte der 30-Jährige mit Gewalt, dann stieß er einen 15-Jährigen und zückte das Messer. Die Jugendlichen liefen davon.

Alarmierte Polizisten nahmen den Mann in der Nähe des Tatorts fest. Bei ihm wurden ein Messer und Suchtmittel vorgefunden und sichergestellt. Ein Alkoholtest ergab einen Wert von 1,9 Promille. Bei der Vernehmung verweigerte der Mann die Aussage.