Polizisten am Reumannplatz in Favoriten
APA/Florian Wieser
APA/Florian Wieser
chronik

Waffenverbotszone: 13 Anzeigen, 14 Waffen

Seit einem Monat gilt rund um den Reumannplatz in Favoriten eine Waffenverbotszone. Zuvor waren dort mehrere Messerattacken und Gewalttaten passiert. Die Zahl der seither sichergestellten Waffen und Anzeigen ist überschaubar.

Schusswaffen, Messer und andere gefährliche Gegenstände sind im Gebiet von Reumannplatz über Favoritenstraße bis zum Hauptbahnhof verboten. Das Verbot in Verbindung mit weiteren Maßnahmen wie polizeiliche Anlaufstellen und vermehrte Streifentätigkeit gilt somit für Dutzende Häuserblöcke und Straßenzüge in Favoriten.

Sendungshinweis

„Wien heute“, 19.00 Uhr, ORF2

Laut Landespolizeidirektion Wien wurden im ersten Monat 13 Anzeigen erstattet, zwei davon am Reumannplatz, drei am Keplerplatz und acht in der restlichen Verbotszone. 14 Waffen wurden demnach abgenommen, davon zehn Messer, drei Pfeffersprays und ein Kubotan, eine Art Metallstift für den Nahkampf.

Plan Waffenverbotszone
BMI
Die Waffenverbotszone ist auf drei Monate bis Ende Juni befristet

Polizei in Einschätzung zurückhaltend

Verstöße gegen das Waffenverbot können Anzeigen mit Geldstrafen von bis zu 1.000 Euro nach sich ziehen. Ob dies Abschreckung genug sei, wollte Polizeisprecherin Barbara Gass nicht beurteilen. Einerseits sei es nach vier Wochen noch zu früh dafür, andererseits könne dieses Verbot alleine für sich nicht beurteilt werden, denn es sei nur ein Teil eines ganzen Maßnahmenpakets. Wollte man sich aber die vier Wochen doch isoliert anschauen, „dann können wir durchaus eine Verbesserung der Lage erkennen und von einer wirkungsvollen Maßnahme sprechen“.

Bus und Waffenverbot-Aushang am Reumannplatz
APA/Eva Manhart
Mobile Anlaufstationen für Bürgerinnen und Bürger

Waffenverbotszone seit Ostern in Kraft

Im Gebiet um den Reumannplatz hatten seit Jahresbeginn Jugendliche und junge Erwachsene für Schlagzeilen gesorgt. Selbst tagsüber kam es zu Raub, sexualisierter Gewalt und Messerattacken. Um der Verunsicherung der Bevölkerung entgegenzuwirken, wurden Stadt, Polizei und Innenministerium aktiv. Es wurden zum Beispiel mobile Büros eingerichtet, um es der Bevölkerung zu ermöglichen, sich zu informieren, aber auch Hinweise mitzuteilen.

Bei der Präsentation des Maßnahmenpakets Ende März wiesen zudem Bundespolizeidirektor Michael Takàcs und Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl auch auf die vermehrte Streifentätigkeit der Polizei in diesem Bereich hin – was sich die Bürger so auch erwarten könnten.